Jens Gerlach


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Mahé

Wir kamen pünktlich am 28.10. morgens in Mahé an. Am Flughafen wartete schon ein „Empfangskommite“, das den Frauen einen Blumenkranz mit wunderbar duftenden Sunset Beach HotelBlüten überreichte. Creole Travel, der örtliche Reiseveranstalter, brachte uns in unser Hotel „Sunset Beach“ in der Beau Vallon Bay. Da es noch früh am Morgen war, mussten wir einen Moment warten, bis wir in unser Zimmer konnten. Wir hatten auch noch mit der furchtbar warmen und schwühlen Luft zu kämpfen. 30°C und 80% Luftfeuchtigkeit waren hier normal!
Zuerst haben wir, um nichts dem Zufall zu überlassen, uns für einen Tag ein Auto gemietet und einen Fahrt in den St. Anne Marine Nationalpark gebucht. In einem nahe gelegenen kleinen Geschäft (von indischen Einwanderern geführt) haben wir uns mit Wasser und Wein für die nächsten Tage versorgt. Am Nachmittag, unser Zimmer hatten wir inzwischen bezogen, haben wir nur noch faul am Strand gelegen und uns vom fehlenden Schlaf der letzten Nacht erholt.
Als wir ins Wasser gegangen sind und zum ersten Mal den Kopf unter Wasser gesteckt haben, waren wir begeistert: Überall bunte Fische, fast zum Anfassen.
Das Abendessen im Hotel war super.
Am nächsten Morgen wollten wir zunächst mit dem Bus nach Viktoria fahren, aber nachdem keiner kam, haben wir das Vorhaben aufgegeben. Immerhin hatten wir für den nächsten Tag das Auto. Wir sind dann am Strand geblieben und haben uns mit Schnorcheln die Zeit vertrieben. Diesmal haben wir sogar Feuerfische, Muränen und einen Rochen gesehen.
Am Nachmittag habe ich noch einen Spaziergang über die Insel unternommen, und war erstaunt, was für tolle Villen versteckt in den Bergen standen. Heute haben wir auch gemerkt, wie stark die Sonne brennt. Obwohl wir fast den ganzen Tag nur im Schatten lagen und der Himmel meist bedeckt war, hatten wir am Abend fast einen Sonnenbrand. Aber es war zum Glück nur fast!
Der 30.10. war angebrochen und wir haben unser Auto in Empfang genommen. Es war zum Glück eins mit Automatikschaltung, der Linksverkehr war für den ersten Tag Herausforderung genug! Zuerst sind wir über die Insel nach Victoria gefahren. Hier mussten wir etwas suchen, um die Straße zu finden, die uns zur Westküsten führt. Nachdem wir uns einmal verfahren hatten, haben wir die Straße auch gefunden (Mont Fleuri Road und danach rechts hoch). Nun ging es recht steil bergauf über den Pass. Die Insel ist zwar nicht sehr breit, reicht dabei aber immerhin auf über 900m hoch. Kurz hinter dem Pass haben wir die Ruinen der ehemaligen Mission Lodge erreicht. HierMahé haben wir eine kurze Pause eingelegt, um den wunderschönen Blick über die Westküste mit der Grand Anse zu genießen. Ein kurzes Stück weiter bergab war wieder Pause. Hier war die Tea-Factory. Auf der Insel wird nämlich Tee angebaut und den kann man hier kaufen. Zuerst dachten wir, es wäre alles zu, weil es einen recht verfallenen Eindruck machte. Dann sind wir aber doch die Einfahrt hinunter gelaufen und haben den Verkaufskiosk gefunden. Weiter ging es dann hinunter an die Westküste und nach Süden zur Grand Anse. Diese große Bucht war menschenleer und sehr schön anzusehen. Nur baden waren wir nicht, weil wir etwas von starker Strömung gelesen hatten. Die Küstenstraße nach Süden folgend sind wir durch ein Stück Urwald zur Anse Solei gefahren. Hier gab es eine kleine Pension und ein Strandcafe, in dem wir Mittag gegessen haben. Um die Südspitze, vorbei am Flughafen haben wir die Rundreise bis zurück nach Victoria fortgesetzt. In Victoria haben wir uns auf dem Markt mit frischem Curry versorgt. Sonst war nicht viel los. Die Stadt hat nur 30.000 Einwohner. In einem Supermarkt, der uns sehr an die DDR erinnerte, haben wir noch etwas Essen und Trinken eingekauft. Es gab im Prinzip alles was man zum Leben braucht, wenn auch die Auswahl sehr eingeschränkt war.
Zurück im Hotel wollten wir noch etwas Schnorcheln, aber wegen der hohen Wellen war das Wasser trüber und die Sicht doch recht eingeschränkt.
Am nächsten Morgen wurden wir mit dem Bus abgeholt und nach Mahé zum Hafen gefahren. Wir wollten heute mit einem Glasbodenboot in den St. Anne Marine Nationalpark auf die private Moyenne Insel fahren. Das, was man durch den Glasboden sieht, ist nicht gerade viel. Da hatten wir beim Schnorchel schon mehr gesehen. Dafür kann man die Fische anfüttern, so dass sie fast ins Boot Moyenne Islandspringen. Auf der Insel haben wir an einem kleinen Rundgang teilgenommen. Die Insel ist klein genug, dass man in einer halben Stunde einmal rundum ist. Trotzdem wächst hier ein dichter tropischer Palmenwald und das schönste auf der Insel sind die Riesenschildkröten. Der Eigentümer der Insel hat es sich zum Ziel gemacht, die einheimische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten und so kann man hier viele Schildkröten und Vögel sehen. Im Anschluss daran sind wir zum Schnorcheln aufgebrochen. Hierbei wurde uns bewusst, wie sehr die Korallen unter der Wassererwärmung des letzten El Niño, aber auch unter der Zerstörung des Tsunami von 2004 gelitten haben. Es heißt, 90% der Korallen sind tot. Nur langsam erholen sich die Korallen wieder. An einigen Stellen, konnten wir wieder bunte Korallen sehen. Aber die bunten Fische waren alle noch da und das war schon ein Erlebnis. Nun waren wir hungrig genug für das Mittagessen. Nach dem Essen sind Andrea und ich nochmal zu einem Spaziergang über die kleine Insel aufgebrochen und haben dabei einen wunderschönen paradiesischen kleinen Strand gefunden. Bevor wir mit Boot und Bus zurück ins Hotel gefahren wurden, hatten wir noch das Glück, den Besitzer der Insel zu treffen. Es ist ein 80 jähriger Engländer, der hier in sehr bescheidenen Verhältnissen lebt und sich dem Naturschutz auf der Insel verschrieben hat. Damit das auch so bleibt, hat er eine Stiftung für Moyenne Island gegründet.
Am Hotelstrand waren wir nochmal Schnorcheln, aber so schön wie im Nationalpark war´s hier nicht mehr.
Unser letzter Tag auf Mahé war angebrochen. Den wollten wir nach den beiden aktionsreichen Tagen faul am Strand verbringen: Sonnen, Baden, Schnorcheln, Lesen.
Am Nachmittag bin ich nochmal zu einem Spaziergang zu einem kleinen Stausee in den Bergen hinter unserem Hotel aufgebrochen. Der Weg ging die meiste Zeit durch dichten Wald und trotzdem standen am Rande viele kleine Häuser. Ich hatte den Eindruck, dass die Menschen hier teilweise recht einfach leben, es aber keine Armut, wie wir sie in anderen Ländern gesehen haben, gibt. Unterwegs hat es geregnet, aber bei 30°C war das eher angenehm.
Das Schnorcheln war am Nachmittag gar nicht so einfach. Die Wellen waren stärker geworden, und wir mussten aufpassen, dass wir nicht an die Felsen gedrückt werden. Am Abend gab es die Henkersmahlzeit auf Mahé: Ein sehr gutes Buffet bei toller Musik.

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