Jens Gerlach |
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Bis zum 24. Februar hätte ich mir nie vorstellen
können, dass Russland einmal Krieg gegen sein Nachbar- und
Brudervolk Ukraine führen könnte.
Bis zum 24 Februar hatte ich für viele Positionen von Putin
Verständnis geäußert, vor allem, wenn es um
die Frage einer möglichen Mitgliedschaft der Ukraine in der
NATO oder die Frage der Krim ging und stand damals mit meiner Meinung
im krassen Gegensatz zur vorherrschenden Mehrheitsmeinung.
Ich war und bin auch ein Befürworter der Gaspipeline Nord
Stream 2, weil es keine Alternative zur einer wirtschaftlichen
Zusammenarbeit gibt.
Die Geschichte hat gezeigt, dass wirtschaftliche Zusammenarbeit zum
gegenseitigen Nutzen von Staaten ein wichtiger Beitrag zu Frieden ist.
Bis zum 24. Februar war ich auch fest davon überzeugt, dass
die
westeuropäischen Staaten viele Fehler im Umgang mit Russland
gemacht haben.
Auch wenn ich nach wie vor der Überzeugung bin, dass wir, d.h.
der Westen, viele Fehler begangen haben , so ergibt das
doch keine
Rechtfertigung für diesen Angriffskrieg. Mit diesem Krieg hat
Putin eine rote Linie überschritten und jegliche Sympathien
und
Verständnis zerstört.
Für einen Angriffskrieg gab und gibt es keine Rechtfertigung.
Die von Putin angeführten Begründungen sind nicht belastbar.