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Russland, die EU, die USA und die Ukraine
Gedanken zum 1. Mai 2014

Seit Monaten ist die Ukraine ein Unruheherd. Zuerst kämpft die Opposition in die Kiew für die Absetzung des Präsidenten, dann gibt es eine neue Regierung und die verliert schließlich die Kontrolle im eigenen Land.

Der Westen hat schnell den Schuldigen gefunden: Russland mit Präsident Putin.

Da ich das Denken gelernt habe und ich mich nicht durch gleichgeschaltete Medien einlullen lasse, mach ich mir so meine Gedanken.

Die EU hat mit aller Macht versucht, die Ukraine an die EU zu binden. Auf dem EU-Gipfel 2013 in Vilnius schließlich sollte die Ukraine ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnen. Dabei saß die Ukraine zwischen zwei Stühlen, denn ein Partnerschaftsabkommen mit der EU hätte eine Abkehr von Russland bedeutet. Aber was genau heißt das? Was verbindet die Ukraine und Russland? Hat sich auch nur ein europäischer Politiker mal ernsthaft darüber Gedanken gemacht? Die Ukraine ist das Mutterland der Kiewer Rus. Aus russischer Sicht sind die russischen Zaren direkte Nachfahren der ukrainischen Fürsten. Bis ins letzte Jahrhundert hießen Teile der Ukraine „Kleinrussland“. Über 70 Jahre waren in der Sowjetunion Russland und die Ukraine in einem Staat vereint. Russisch war die gemeinsame Sprache und es spielte überhaupt keine Rolle, wer Ukrainer und wer Russe war. Natürlich gibt es dadurch umfangreiche familiäre Bindungen. Ich könnte die Aufzählung endlos fortsetzen. Mir geht es nur darum, deutlich zu machen, wie eng die historischen, wirtschaftlichen und ethnischen Bindungen zwischen der Ukraine und Russland sind.

Angesichts der engen wirtschaftlichen Bindungen der Ukraine an Russland konnte Präsident Janukowitsch gar nicht anders, als das Partnerschaftsabkommen nicht zu unterzeichnen.

Nun kommt Kapitel zwei: Mit Unterstützung der EU und der USA erhebt sich die Opposition in Kiew und stürzt schließlich den gewählten Präsidenten und die gewählte Regierung. Nun frage ich mich: Warum engagieren sich die EU und die USA so sehr in der Ukraine? Die Antwort findet sich in den Wirtschaftsnachrichten. So schreibt die Zeitung „Deutsche Wirtschafts Nachrichten“ am 13.03.2014 „Exxon und Shell kämpfen um ukrainische Öl- und Gasfelder“. Warum soll es dann der Ukraine anders ergehen als Irak, Afghanistan oder früher Chile? Wer jetzt im Westen geglaubt hat, Russland würde einer solchen Entwicklung, die zur EU-Vollmitgliedschaft und womöglich NATO-Mitgliedschaft führen würde, ist naiv, dumm oder handelt wider besseres Wissen.

Die Krim war seit 1783 russisch. Da die Russen dort in Sewastopol ihre Schwarzmeerflotte stationiert haben, war es doch klar, dass Russland nicht tatenlos zusieht, wie die Ukraine in die EU und NATO abgleitet.

Kapitel drei: Was haben wir nun in der Ukraine? Eine Regierung, die nicht gewählt wurde, sondern sich an die Macht geputscht hat und von Russland nicht anerkannt wird. Ein Teil der Bevölkerung fühlt sich nicht von dieser Regierung vertreten und demonstriert nun seinerseits im Osten des Landes wieder gegen diese Regierung.

Und warum? Weil die EU die Ukraine instinktlos in die Zwickmühle getrieben hat und diese Situation mit provoziert hat. Unsere Politiker tragen einen großen Teil der Verantwortung an der heutigen Lage der Ukraine. Und wie immer geht´s bei allem ums Öl.

Noch ein Nachtrag: Unsere gleichgeschalteten Medien (erinnert mich übrigens erschreckend an die DDR) kritisieren alle Ex-Bundeskanzler Schröder, weil er sich mit Präsident Putin trifft. Erstens ist es immer gut miteinander zu sprechen, wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt (oder was sonst?) und zweitens sind wir ihm vielleicht mal dankbar, wenn wir auch weiter unser Gas aus Russland beziehen. Russland kann sein Gas auch an China verkaufen. Gespräche dazu gibt es schon. Wir haben aber kein Gas! Ich hoffe das ist auch bis Brüssel durchgedrungen!

Weitere Informationen zum Thema: 

https://www.youtube.com/watch?v=pXLy0NGW9sM
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