Jens Gerlach


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Anchorage - Seward

Portage Glacier

Wir hatten wie erwartet zeitig ausgeschlafen. Um sieben brachen wir in Richtung Halbinsel Kenai auf. In einer Bäckerei am Turnagain-Arm, vorher haben wir am Rande des Highways nichts gefunden, gab es Frühstück. Unterwegs bogen wir in Richtung Whitier ab und stoppten am Portage Gletscher. Der Gletscher selbst steckte leider in den Wolken, aber ein riesiger abgebrochener Eisberg schwamm himmelblau leuchtend auf dem Gletschersee. Auf einem einspurigen mautpflichtigen Tunnel ging´s weiter nach Whitier. Die Straße mussten wir uns hier mit der Bahn teilen. Es regnete und war sehr wolkig. Deshalb haben wir hier auf eine Bootsfahrt in den Prinz William Sound verzichtet. Die Stadt, wenn man sie überhaupt so nennen kann, hatte nicht sehr viel zu bieten. Alle Einwohner wohnen z.B. in einem mehrgeschossigen Haus. Der Rest ist Hafen. Also fuhren wir zurück und weiter in Richtung Seward.
Kurz vor Seward bogen wir zum Exit Gletscher ab, der schon Teil des Kenai Fjord Nationalparks ist. Vom Parkplatz waren es bis zum Gletscherrand noch etwa zwei km zu laufen. Je näher wir herankamen, desto kälter wurde es. Dann lag der Gletscher vor uns. Hier kommt man ganz dicht an den Gletscher ran. Das Eis leuchtet himmelblau, ein wirklich toller Anblick.
In Seward angekommen kauften wir uns Karten für eine Bootstour am Abend.
Danach sind wir durch die kleine Stadt gebummelt. Die war voller Menschen, weil hier am heutigen 4. Juli das Mount Marathon Rennen stattfindet. Das Ziel ist es dabei, den über 1403 m hohen Mount Marathon in weniger als einer Stunde zu erklimmen. Das Rennen war hier eine Art Volksfest.
Das Motel hier, Mobi Dick Lodging, hatten wir auch schon über´s Internet vorgebucht, war aber nicht besonders. Baer Glacier
Am Abend ging es dann auf eine 4-stündige Bootsfahrt durch die Resurrection Bay am Rande des Kenai Fjords Nationalpark. Unterwegs haben wir viele Weiskopfseeadler, Seeotter, Seelöwen, u.a. Getier gesehen. Der erste Seeadler saß gleich im Hafen, aber so schnell wie der auftauchte, hatten wir den Fotoapparat nicht gezückt. Die Seeotter waren besonders possierliche Tiere, wie sie so auf dem Rücken schwammen. Auf dem Rückweg bot sich uns noch ein wunderschöner Blick auf den Baer Gletscher, der hier direkt ins Meer fließt.
Nun wollten wir nur noch schlafen.

Seward - Homer

Nach dem Frühstück in Sewards einziger Bäckerei haben wir das Seward Seelife Center besucht. Besonders interessant waren hier die Unterwasseraquarien. Ein Seelöwe zog seine Kreise und ein Papageientaucher war beim Tauchen zu beobachten. Das waren doch Bilder, wie man sie von einem Schiff aus nicht sehen kann.
Danach ging es wieder auf die Piste Richtung Homer quer durch die Halbinsel Kenai. Unterwegs ging´s vorbei an schönen Seen und reißenden Flüssen. Hier standen massenhaft Angler im Wasser um Lachse zu angeln. Die Flüsse auf der Kenai Halbinsel zählen zu den fischreichsten Alakskas.
Mittag- und Einkaufspause haben wir in Soldotna, dem Verwaltungszentrum der Halbinsel Kenai, eingelegt. Große Einkaufszentren gibt es hier auch nur in gößeren Ortschaften. Man sollte sich also immer mit Lebensmitteln eindecken.
In Clam Gulch, einem der winzigen Örtchen,  sind wir mit unserem Auto hinunter auf den Strand gefahren. Das ist jedoch nur mit Allradantrieb zu empfehlen, sonst bleibt man garantiert stecken!. Von hier unten bot sich ein sehr schöner Blick über das Cook Inlet auf die verschneiten Berge der Alaska Range mit seinen Vulkanen. Die Flut kam gerade zurück und wir mussten aufpassen, keine nassen Füße zu bekommen.
Homer Nächste Pause war in Ninilchik angesagt. Wie schon am Namen zu erkennen handelt es sich bei dem Örtchen um eine russische Gründung. Besonders interessant ist die russisch orthodoxe Kirche mit ihrem Friedhof. Am Ninilchik River haben wir Anglern beim Lachsfang zugesehen. Hier schwammen riesige (1m ??) rot leuchtende Lachse im Fluss.
In Homer am südlichen Ende der Halbinsel trafen wir am späten Nachmittag ein. Unser bereits vorgebebuchtes Motel Bay View Inn lag wie der Name verspricht an der Kachemak Bucht und bot uns einen wunderschönen Blick auf die vergletscherten Kenai Mountains. In Homer selbst dreht sich alles um den Fischfang. Am Abend wurden hier 1,50 m lange Fische filetiert. Für Fischer und Angler muss das ein Paradies sein.

Homer - Palmer

Wir waren am südlichsten Punkt der Kenai Halbinsel angelangt und mussten zurück nach Anchorage. Leider konnten wir hier nicht länger bleiben. Unsere Reise sollte weiter gehen. Das bedeutete für diesen Tag viel Auto fahren. Trotzdem haben wir noch den Abstecher nach Kenai City unternommen, um auch hier die russisch orthodoxe Kirche zu besuchen. Ein bisschen mussten wir noch warten, die Kirche öffnet erst um 11:00 Uhr. Sie sieht wirklich wie eine echte russische Kirche aus und ist mit vielen Ikonen verziert. Der Pope sieht zwar aus wie ein echter Russe, spricht aber kein leider Russisch mehr, sonst hätte ich ihn wohl in ein Gespräch auf russisch verwickelt. Kenai
Durch die Kenai Mountains ging es zurück bis Anchorage. Unterwegs haben wir am Straßenrand unseren ersten Elch gesehen. Der war noch sehr scheu und verschwand nach unserem Auftauchen im Wald.
Unterwegs wurde das Benzin sehr knapp, aber wir haben es noch bis zur Tankstellen am Turnagain Arm geschafft. Man sollte also bei jeder Gelegenheit nachtanken, die Entfernungen in Meilen sind doch länger als km.
In Anchorage haben wir uns erst mal mit Lebensmitteln versorgt. Da wir noch Zeit hatten und heute möglichst weit kommen wollten, sind wir bis nach Palmer, dem Gemüsegarten Alaskas, weitergefahren. Unterwegs bogen wir noch mal kurz vom Highway ab um in Eklutna den Indianerfriedhof mit den 80 Spirit Houses anzusehen.
Die Motelsuche in Palmer war unkompliziert. Wir haben schnell eine schönes (weil noch neues) Motel Peak Inn mit herrlicher Aussicht auf die Chugach Mountains gefunden.
In Palmer gibt es noch zwei große Supermärkte. Wer weiter fahren will, muss sich hier mit Lebensmitteln eindecken. In den anderen kleineren Örtchen und Junction gibt es nur noch Tankstellen und die sind teuer.

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