Jens Gerlach |
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Im Moment scheint es in Deutschland ziemlich extrem zuzugehen.
In
Berlin regieren die Ex-Kommunisten mit und der rechtskonservative
Stoiberwird von der CSU zum Kanzelkandidaten ernannt (Wurde die CDU
eigentlich
gefragt?)
Bei dem Gedanken, einen solchen rechtskonservativen Politiker an der
Spitze
unseres Staates zu sehen, wird mir etwas bange.
Hoffentlich haben die Menschen in diesem Land (von Politikern immer nur
als
Wähler bezeichnet, als ob es sie zwischen den Wahlen nicht
gäbe!) nicht
die rechten Parolen dieses Mannes vergessen, die er in den letzten
Jahren zum Besten gab. Angesichts einer liberalen Einwanderungspolitik
warnte
er vor einer "Durchrassung" unserer Gesellschaft. Ich kannte das Wort
nur noch aus den Erzählungen meiner Großeltern, weil es wohl
vor
60 Jahren zum gängigen Sprachschatz gehörte. Wir schreiben
heute aber das Jahr 2002!
Oder erinnern Sie sich noch, wie der Mann in der Diskussion um eine
forschrittliche Regelung zum Schwangerschaftsabbruch und der
eingetragenen
Partnerschaft gewettert hat? Hoffentlich werden nach seiner
Machtübernahme
Homosexuelle nicht wieder strafrechtlich verfolgt!
Die Menschen sind leider sehr vergesslich. Wie kann es sonst
sein,
dass die Zustimmung für einen Stoiber als Kanzler im Osten des
Landes
zunimmt, nur weil er etwas von verstärkter Förderung des
Ostens
erzählt, er aber gerade eine Klage gegen den
Länderfinanzausgleich, von dem
nun vor allem der Osten profitiert, angestrebt hat.
Eigenartig ist auch seine heutige Einstellung zur Ökosteuer. Immer
wieder als
wirtschaftsfeindlich verteufelt, so will er sie im Falle eines
Wahlsieges nun doch nicht mehr abschaffen. Warum auf die Milliarden der
rot
-grünen Regierung verzichten und was interessiert mich
übrigens mein
Geschwätz von gestern.
Müssen wir nach Stoibers Wahlsieg alle ein Kruzifix um den Hals
tragen und uns
mit "Grüß Gott" begrüßen? Mal sehen womit uns
der Herr noch überrascht, nur geb´s Gott, dass seine Ideen
nie
war werden!
Nachtrag:
Ich hoffe, es ist nicht der Eindruck entstanden, ich hätte etwas
gegen
Bayern und seine Menschen. Ganz im Gegenteil habe ich viele angenehme
Begegnungen
mit Bayern gehabt und schätze die Freundlichkeit und
Gastfreundschaft
dieser Menschen. Bayern zähle ich zu den landschaftlich
schönsten
Gegenden in Deutschland. Nur mit der erzkonservativen bzw. schon
reaktionären
CSU stehe ich auf "Kriegsfuß"