La
Réunion
In La Reunion haben wir
schnell unser Auto abgeholt. Es war ein Opel Zafira. Eigentlich ist der
zu groß für uns beide und für die Insel,
aber es war laut Katalog der einzige mit Klimaanlage.
Zuerst haben wir einen Supermarkt angesteuert, um uns mit
Wasser, Brot,
Obst, Wurst, Käse und Wein für unsere Wanderungen
einzudecken.
Unser erstes Ziel war Hell Bourg. Die Fahrt dorthin durch ein schmales
Tal war super. Von den steil abfallenden Hängen fielen hohe
Wasserfälle runter. Hell Bourg lag am Ende des Tals. Das Dorf
soll angeblich zu den schönsten Frankreichs gehören.
Die Lage ist wirklich einzigartig schön.
Am Abend waren wir in einem hübschen kleinen Restaurant im
Dorf essen und haben ein Hühnchen Massala probiert. War lecker!
Am nächsten Morgen haben wir gleich um 7 Uhr
gefrühstückt. Wir sind dann zur Wanderung auf den
Aussichtspunkt Belouve etwa 1500 m hoch über Hell Bourg
aufgebrochen. Der Höhenunterschied dort hoch betrug 670m und
es ging nur bergauf und das 2 Stunden lang. Der Aufstieg war
schon recht anstrengend. Von oben hat man aber eine phantastische
Aussicht über den gesamten Talkessel Cirque de Salazie. Am
Vormittag war es noch wolkenlos, ab Mittag zogen dann die Wolken ins
Tal hinein.
Mittags, inzwischen wieder unten, hatten wir ein Picknick im
Grünen.
Am Nachmittag fuhren wir zu unserem nächsten Quartier in Bourg
Murat. Die Hochebene lag am Nachmittag völlig in den Wolken.
Es war einfach nichts zu sehen. Deshalb sind wir erst mal ab in die
Sauna und danach was einkaufen,
Am nächsten Morgen sind wir schon um 5:30 Uhr
aufgestanden. Es
war noch dunkel. Wir wollten zeitig am Piton de la Fournaise sein. Kurz
vor 7 Uhr waren wir auch da. Die Sonne stand noch ganz flach am Himmel
und auch die Wolken hingen noch über dem Meer.
Punkt 7 Uhr sind wir zu unserer Wanderung auf den Piton de la
Fournauise zum Aussichtspunkt Dolomieu aufgebrochen. Auf dem recht
anstrengenden Weg quer durch die Lavamassen verschiedener
Vulkanausbrüche haben wir 2¾ Stunden gebraucht,um
hochzukommen. Genau so lange haben wir auch runter gebraucht. Jeder
Schritt musste sitzen, hier hinzufallen, wäre schmerzhaft.
Also waren wir insgesamt 5½ Stunden unterwegs. Hoch zu war
es noch kühl, die Sonne stand noch flach am Himmel.
Aber beim Abstieg war die Sonne direkt über uns und brannte
erbarmungslos.
Als wir am Parkplatz zurück waren, hüllte sich der
Berg langsam in Wolken ein, aber wir hatten es geschafft.
Insgesamt war das ein großes Erlebnis: Es ist wohl selten
möglich, so tief in den riesigen tiefen Krater eines noch
aktiven Vulkan reinzuschauen.
Zurück sind wir dann über St. Pierre nach Cilaos,
unserem nächsten Quartier für zwei Tage, gefahren.
Die Fahrt von St. Louis nach Cilaos auf der N5 ist allein die Anfahrt
wert. Es sollen insgesamt 420 Kehren sein. Die Straße
schlängelt sich durch enge Schluchten – toll.
Am Abend konnten wir noch ein Bad im Pool unseres Hotels
genießen.
Am nächsten Morgen meldete sind dann der
Muskelkater. Deshalb
sind wir nur zu einer "kleinen" Wanderung zum Wasserfall des Bras Rouge
aufgebrochen. Hinzu waren wir etwa 2 Stunden unterwegs, zurück
ging´s mit 1:15 Std. schneller.
Der Wasserfall war sehr schön. Das Wasser schießt
hier wie aus einer Turbine in die Tiefe. Der Weg dort runter
führt durch einen wunderschönen Wald mit herrlicher
Vegetation.
Ein Stück sind wir noch mit dem Auto gefahren und haben
schöne Aussichten in den Cirque Cilaos genossen. Rundum
erheben sich hier die höchsten Berge der Insel, teilweise
über 3000 m hoch.
Nach einem Bad im Pool haben wir den Rest des Tages zum Stadtbummel,
Kaffee trinken, Postkarten und Gewürze kaufen genutzt.
Nach dem Frühstück wollten wir noch nicht
gleich aus
dem schönen Talkessel aufbrechen und haben noch eine kleine
Wanderung zum Roche Merveilleuse unternommen. Das dauert laut
Beschilderung etwa eine Stunde. Wir haben gebummelt und fotografiert,
hat also etwas länger gedauert. Man hat von dort oben einen
sehr schon Rundumblick über Cilaos, den ganzen Talkessel und
im Hintergrund den alles überragenden Piton de Neiges.
Wir haben uns dann noch ein Baguette, Schinken und Zuckerbrot
(lecker!!) gekauft und auf der Rückfahrt nach St. Louis
unterwegs an einem Rastplatz Picknick gemacht.
Auf der Autobahn waren wir dann schnell in St. Gilles. Doch zuvor waren
wir noch Baden im Bassein le Cormoran. Das hatten wir im
Reiseführer gelesen und es hat sich wirklich gelohnt.
Über 100m tief stürzt hier ein Wasserfall in das mit
türkisblauem Wasser gefüllte Becken. Es war ganz
toll, wie im Paradies. Ein Geheimtipp war es allerdings nicht mehr, wir
waren nicht allein dort.
Danach sind wir ins Hotel gefahren. Das war das mieseste von allen,
schon etwas in die Jahre gekommen und abgeranzt.
Das Baden im Indischen Ozean war hier auch nicht der Bringer, denn es
hat ganz schön gestürmt. In unserem Paradies am
Nachmittag war es schöner.
Dafür haben wir lecker Abendbrot gehabt. In St.
Gilles im
kreolischen Haus haben wir vom Buffet 10 verschieden Caris gekostet
– lecker.
Wir waren wieder die ersten zum Frühstück. Wir
wollten zeitig auf den Piton Maido, bevor dort oben wieder die Wolken
aufziehen und die Sicht in den Cirque Mafate versperren.
Unterwegs auf den Berg hat es unser Auto dann doch hart erwischt. Als
wir an einer ungesicherten Baustelle vorbeiführen, drehte sich
der Bagger plötzlich um und hat uns die hintere Tür
eingedrückt. Zum Glück ist uns nichts passiert und
das Auto war noch fahrtüchtig. Nur ein Fenster hatten wir
nicht mehr. Ich habe erst mal unsere örtliche Reiseagentur
angerufen und mich erkundigt, wie es nun weiter geht. Wir haben dann
vor Ort gemeinsam mit den Bauarbeitern ein Unfallprotokoll
ausgefüllt: Wir konnten kein Französich, die Arbeiter
nur Französich – tolle Situation.
Dann sind wir mit dem kaputten Auto aber doch noch auf den Berg
hochgefahren. Wir waren schließlich schon dicht unter dem
Gipfel. Es hatte sich auch gelohnt. Der Blick in den Cirque Mafate war
phantastisch. Dort hinein kommt man nur zu Fuß über
die 2000m hohe Bergkämme, eine Straße gibt es nicht.
Trotzdem wohnen im Talkessel Menschen. Immerhin waren drei Ansiedlungen
zu sehen.
Mit unserem kaputten Auto konnten wir nun nicht mehr viel anstellen. Da
es praktisch offen und nicht mehr abschließbar war, wollten
wir unterwegs in keiner Stadt mehr parken. Als sind wir langsam zum
Flughafen gefahren, haben unterwegs noch was gegessen und das Auto,
auch wenn´s in die Werkstatt muss, wieder vollgetankt.
Bei den Formalitäten bei der Abgabe des Autos hat
uns
netterweise die Reiseagentur unterstützt.
Auf dem Flughafen hatten wir danach noch viel Zeit, bevor wir um 17 Uhr
nach Mauritius gestartet sind.
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Mauritius