Jens Gerlach |
![]() Bilder von unseren Reisen |
Vom Hotel ging es heute
direkt zum Flughafen. Unser Ziel war
Xi´an. In Xi´an erwartete uns Herr Li, unser
Begleiter vor
Ort.
Xi´an war vom 2. Jahrtausend bis ins 10 Jahrhundert
königliche und kaiserliche Residenz.
Mit dem Bus sind wir zunächst ins Zentrum gefahren. Hier waren
wir
von der vollständigen und sehr gut erhaltenen Stadtmauer aus
der
Ming-Dynastie (14. Jahrhundert) beeindruckt. Die Stadtmauer ist rundum
begehbar und immerhin 12 m breit. Mächtige Stadttore erlauben
den
Zugang in die Altstadt. Zentrum der Stadt ist der Glockenturm.
Nächste Station war der Konfuziustempel. Hier ist
heute der Stelenwald untergebracht, eine Sammlung von Steinstelen aus
der Han-Dynastie bis ins 17. Jahrhundert, in die die klassischen
Bücher des Konfuzius gemeißelt wurden. Auf einer
Stele aus
dem Jahr 781 wird in chinesischer und altsyrischer Schrift
über
die Ankunft des Christentums in China berichtet.
Nun sind wir ins Hotel gefahren und haben unsere Zimmer bezogen.
Nach dem Abendessen sind wir nochmals in die Stadt gefahren. Nachts ist
die Stadtmauer sehr schön beleuchtet. Auch der Glockenturm im
Zentrum sah im Scheinwerferlicht sehr schön aus. Besonders
interessant war ein Spaziergang über einen kleinen Nachtmarkt
hinter dem Trommelturm. Hier gab es überwiegend exotisches
Essen,
Gemüse, Obst und Garküchen mit den verschiedensten
Fleischspießen von Frosch bis Huhn. Wir haben nichts
gegessen,
denn die Gerüche und das ganze etwas schmuddlige Umfeld waren
nichts für unsere Augen und Nasen. Aber interessant war es
allemal.
Auf der Rückfahrt zum Hotel konnten wir im Verkehrschaos die
chinesischen Verkehrsregeln lernen: Der Mutigere hat Vorfahrt.
Heute fuhren wir 9 Uhr
vom Hotel los. Unweit des Hotels stand die
große Wildganspagode, die wir besucht haben. Diese Pagode
wurde
ursprünglich 647 gebaut und 1580 neu erbaut. Das Kloster, in
dem
die Wildganspagode
steht, geht auf den Mönch Xuan Zang zurück, der hier
die
buddhistischen Schriften aus dem Sanskrit ins chinesische
übersetzte.
Vor dem Mittagessen kam wieder eine der Pflichtübungen,
Jadebearbeitung und natürlich –Verkauf. Es war alles
sehr teuer
und was sollen wir
damit? Das Mittagessen war an diesem Tag auch nicht besonders.
Am Nachmittag stand nun der Besuch der Terrakotta-Armee auf dem
Programm. In drei riesigen Hallen sind hier rund 7000 Tonfiguren in
Lebensgröße
restauriert und zu Armeeformationen zusammengestellt. Das war echt
beeindruckend, vor allem wenn man sieht, welche Sisyphusarbeit
dahintersteckt. Teilweise konnten wir frisch geöffnete Stollen
mit
den ganzen Tonscherben sehen, aus denen in mühevoller
Kleinarbeit
die Krieger und Pferde restauriert werden. Hier liegt noch Arbeit
für Jahrzehnte. Nicht umsonst gehört die Armee der
Tonkrieger
zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Die Armee der Tonkrieger gehört zum Grab des ersten Kaisers
Qin
Shihuangdi, dessen Grabhügel nicht weit von der
Fundstätte
der
Krieger entfernt ist. In einer vierten Halle werden zwei Streitwagen
der
chinesischen Antike aus Bronze gezeigt. Auch sie gehörten zum
Grab
des ersten Kaisers von China.
Am Abend sind wir alle zum Maultaschenessen. Maultaschen sind eine
Spezialität in Xi´an. Das Essen bestand aus 18
Gängen,
jeder Gang war eine Maultasche mit verschiedenen Füllungen,
von
Krabben über süßes Wallnussmuss bis
Rindfleisch. Klingt
zunächst nicht viel, aber wir
sind gut satt geworden und geschmeckt hat es auch. Abschluss des Essens
ist der Feuertopf, eine scharfe Suppe auf offenem Feuer.