Jens Gerlach |
![]() Bilder von unseren Reisen |
Unsere Zwei Tage in Xi´an waren schon
zu Ende. Wir sind nach Shanghai geflogen. Hier hat uns Herr Yang in
Empfang genommen. Mit dem großen gelben Bus ging´s
erst mal
in die Stadt rein und bei deren Anblick kamen wir aus dem Staunen nicht
mehr raus. Die Hochhauskulisse war schon
vom Bus aus überwältigend.
Mittagessen gab es in einem sehr französisch
geprägtem
Viertel. Es war etwas anders, aber sehr gut, vor allem besser
gewürzt.
Danach sind wir in die sehr schön restaurierte Altstadt von
Shanghai gefahren. Diese Altstadt war ein großer Kontrast zu
Peking oder Xi´an. Hier gab es viele gemütliche
Gassen, die
mit ihren Geschäften
zum Einkaufsbummel einluden. Herzstück der Altstadt ist der im
16.
Jahrhundert von einem Beamten angelegte Yu-Garten. Am Eingang zum
Garten
liegt inmitten eines Teiches das Huxingting Teehaus. Dorthin gelangt
man
nur auf einer Zickzack-Brücke. Gerade Brücken findet
man in
den
Gärten überhaupt nicht. Alle Brücken haben
einen Knick,
damit
böse Geister nicht hinüberkommen. Geister
können
nämlich
nur geradeausgehen und fallen so ins Wasser.
Nun sind wir erst mal zum Hotel Ocean gefahren. Unsere Zimmer waren im
16. und 24. Stock und die Kulisse von Shanghai lag uns zu
Füßen. Es war ein toller Ausblick aus unseren
Hotelfenstern.
Zum Abend hatten wir uns zu einer Lichterfahrt durch Shanghai
verabredet. Zuerst war ich skeptisch, aber dann doch begeistert. Zuerst
sind wir in
das sehr schön restaurierte Kolonialviertel (ehemalige
französische Konzession) gefahren. Heute laden dort Bars,
Restaurants und Galerien zum Nachtleben ein. Danach sind wir zum Platz
des Volkes gefahren. Der Platz wird vom Rathaus, der Oper und dem
historischen Museum gebildet und wird
von vielen einige 100 m hohen Hochhäusern gesäumt,
die nachts
in
allen Farben leuchten. Zum Schluss sind wir in den neueren Teil der
Stadt
mit den höchsten Gebäuden, dem 420 m hohen Jin Mao
Tower und
dem
468 m hohen Oriental Pearl Fernsehturm. Zurück zum Hotel sind
wir
über den nächtlichen erleuchtenden Bund, der
Uferstraße
am Huangpu-Fluss, und vorbei an der Nanking-Road, der
Haupteinkaufsstraße der Stadt,
gefahren. Das nächtliche Shanghai war wirklich ein ganz
besonderes
Erlebnis.
Heute ging es mit dem Zug
(ca. 1 Stunde) von Shanghai nach Suzhou. Die
Stadt, immerhin schon im 6. Jahrhundert vor Christus
gegründet,
ist in China bekannt für seine schönen
Gärten, seine
vielen
Kanäle und Brücken. Marco Polo soll sie einst als
Venedig des
Ostens bezeichnet haben. Auch wenn der Vergleich mit Venedig heute
vielleicht
etwas überzogen scheint, so haben wir doch in Sozhou zwei sehr
schöne
Gärten besucht: Den Garten des Verweilens und den Garten des
Meister
der Netze. Die Gärten wurden meist von Kaufleuten oder Beamten
angelegt.
In diesen Gartenanlagen werden auf oft engem Raum verschiedene
Landschaften
mit Teichen, künstlichen Hügeln, Felsen und Terrassen
dargestellt.
In Sozhou gab es nach dem Mittagessen in einem Hotel der Stadt
natürlich wieder ein Pflichtprogramm. Diesmal war es eine
Seidenspinnerei. Diesmal haben wir sogar etwas eingekauft:
Tücher
und Schlipse.
Wir haben den Besuch der Seidenspinnerei aber möglichst kurz
gehalten, so dass wir noch genügend Zeit für eine
Fahrt mit
einem Boot
durch einen Kanal der Stadt hatten. Hierbei hatten wir Gelegenheit,
etwas
tiefer in das Alltagsleben einer chinesischen Stadt abseits der breiten
Hauptstraßen einzutauchen und was wir sahen war interessant
und
erschreckend
zugleich. Hier wurde der Kontrast zwischen modernem und traditionellem
China deutlicher als sonst. Wir hatten Gelegenheit zu Fuß ein
Stück
in die Altstadt einzutauchen. Da saßen Enten mit
zusammengebunden
Füßen auf der Straße und warteten darauf,
geschlachtet
zu werden, Hühner wurden auf der Straße gleich neben
dem
öffentlichen
Gemeinschaftsklo geschlachtet und dazwischen standen Computer mit
Internetanschluss.
Obwohl wir als Fremde dort sehr dicht in den Wohnraum der Leute kamen,
wurden wir doch sehr freundlich aufgenommen.
Am Nachmittag fuhren wir wieder mit dem Zug zurück nach
Shanghai.
Weil es am Abend zuvor so schön in der Stadt war, haben wir
alle
die eigentlich für diesen Abend geplante Artistikshow abgesagt
und
sind statt dessen in das Lichtermeer von Shanghai eingetaucht.
Vom Bund aus, der Prachtstraße mit schönen
Kolonialbauten,
sind wir zunächst mit einer Art Seilbahn durch einen
futuristischen mit Licht und Musik animierten Tunnel unter dem
Huangpu-Fluss hindurch gefahren. Mit einem Fahrstuhl sind wir 340 hoch
auf den Jin Mao Tower hinaufgefahren und haben von dort oben den
phantastischen Ausblick auf die Stadt genossen. Interessant war auch
der Blick durch ein Glasdach in das Innere des Gebäudes. Hier
ging
es im Hyatt-Hotel 32 Etagen abwärts.
Mit der Bahn sind wir wieder zum Bund zurückgefahren. Hier
schloss
sich noch eine Bummel auf der nächtlich erleuchteten Nanking
Road
an. Wir haben sogar was gekauft: Eine Jacke für 8,90€
und zwei
Hemden zu
je 6,90€.
Mit dem Bus sind wir
morgens dorthin gefahren, wo wir am Abend zuvor
waren, in den neuen Teil von Shanghai. Zuerst sind wir auf den
Oriental-Pearl-Fernsehturm hochgefahren. Von hier aus hatten wir so
fast die gleiche Aussicht wie
vom Jin Mao Tower am Abend zuvor, nur eben am Tag. Ein kleiner Lift
führte uns noch auf die 350 hohe letzte Kugel, wenn schon,
denn
schon. Leider
war es etwas voll auf dem Fernsehturm und der Geräuschpegel,
verursacht durch eine Menge chinesischer Touristen, erinnerte an einen
Schlagbohrer. Der Ausblick war natürlich toll.
Wir fuhren zurück zum Bund und sind von hier aus noch mal zur
Nanking Road am Tage. Hier haben wir bemerkt, dass die Straße
abends im Licht schöner ist als am Tage.
Anschließend ging es zum Mittagessen. Heute gab es ein
sogenanntes mongolisches Barbecue. D.h. man hat sich vom Buffet
Fleisch, Gemüse , Soße usw. in ein
Schälchen
gefüllt und alles wurde zusammen auf einer heißen
Platte
gebraten. Zufällig war einer Etage drüber ein Verkauf
von
Kashmierprodukten. Da die Preise jedoch KaDeWe-Niveau hatten und wir
uns die Hose nicht mit der Kneifzange anziehen, hatten wir das
schnell abgehakt und sind zum nächsten Ziel der Reise, dem
Jade-Buddha-Tempel gefahren. Mitten zwischen den Hochhäusern
der
Stadt liegt hier wie
eine Oase ein kleines Kloster, das auch von vielen bekannten
Persönlichkeiten besucht wird. Bill Clinton war auch schon
dort.
Der Schatz des Klosters
ist ein überlebensgroßer Buddha aus einem
Stück
weißem Jadestein. Das Kloster war übrigens aktiv und
ich war
erstaunt wie
viel vor allem junge Chinesen dort beten. Kommunismus und
Kulturrevolution
haben doch den Buddhismus in China nicht ausrotten können.
Mit dem Zug sind wir etwa zwei Stunden nach Hangzhou gefahren. Auf der
Fahrt zu unserem Hotel haben wir einen Pizza Hut gesehen und etwa eine
Stunde später waren wir alle dort zum Abendbrot versammelt.
Nach
über einer Woche chinesischem Essen eine willkommene
Abwechslung.