Jens Gerlach |
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Am 1. Januar 2005 sind die "Hartz IV - Gesetze" in Kraft getreten,
womit die zunehmende Verarmung der Mittelschicht in Deutschland
zugunsten steigender Unternehmensgewinne und steigender Einkommen bei
den Besser verdienenden ihren Lauf nimmt.
Bereits zuvor wurden erste Schritte einer Gesundheits"reform"
umgesetzt, die den Anfang vom Ende eines solidarischen
Gesundheitssystems einläuten.
Die Steuerreform, die mit einer Senkung der Unternehmenssteuer und
Einkommenssteuer für Besserverdienende einhergeht, ist in vollem
Gange.
Am Ende wird die Bundesrepublik nicht mehr das Land mit sozialer
Markwirtschaft und sozialer Absicherung sein. Wir steuern auf eine
zunehmende Armut und soziale Kälte einerseits und unermesslichen
Reichtum andererseits hin. Das sind dann Verhältnisse, wie wir sie
bisher nur aus den USA, Südamerika oder einigen Bananenrepubliken
kannten. Nun werden wir selber eine.
Hier eine Sammlung von Zeitungsartikeln, die diese Entwicklung
verdeutlichen:
Commerzbank erhöht Vorstandsgehälter
Anstieg der festen Bezüge
FRANKFURT A. M., 26. Januar. Der
Vorstand der Commerzbank erhält
trotz bescheidener Gewinne eine kräftige Erhöhung seiner
Bezüge. Die festen Gehälter der acht Mitglieder des Gremiums
sollen von 360 000 Euro um ein Drittel auf 480 000 Euro steigen,
bestätigte ein Konzernsprecher der Berliner Zeitung. Faktisch
falle die Erhöhung aber geringer aus, weil sie mit Bezügen
aus „konzerninternen Mandaten" verrechnet werde. Damit sollen die
Bezüge den üblichen Größenordnungen bei
Konkurrenten angepasst werden. Die Gesamtbezüge sollen
künftig zu mehr als 50 Prozent vom Erfolg abhängig sein.
Bisher war das Verhältnis 50 zu 50.
In diesem Jahr peilt
Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller, der ab
März auch Präsident des Bundesverbands Deutscher Banken sein
wird, eine Eigenkapitalrendite von acht Prozent nach Steuern an. Dies
entspreche einem Jahresüberschuss von 720 Millionen Euro. Die
Geschäftszahlen 2004 legt die Bank am 16. Februar vor. In den
ersten drei Quartalen wurde ein Gewinn von lediglich 294 Millionen Euro
erzielt. Wegen der schwachen Ertragslage wurde das Weihnachtsgeld
für die Mitarbeiter erneut gestrichen. Im Investmentbanking baut
die Bank derzeit überwiegend im Ausland 900 Stellen ab. (dpa/BLZ
vom 26.01.2005)