Jens Gerlach |
www.gerlach-j.de |
Im
letzten Jahr haben wir Urlaub
auf den Seychellen
verbracht und sind
dort getaucht. Das hat uns so auf den Geschmack gebracht, dass wir in
diesem Jahr unbedingt wieder Tauchen
wollten. Unser Ziel war deshalb
das Rote Meer, denn wir hatten schon oft gehört, dass dort
sehr
schöne Tauchgründe sein sollen.
Also sind wir Ende April nach Sharm El Sheikh auf Sinai geflogen, um
dort eine Woche abzuhängen und zu tauchen.
Unser Hotel Jolie Ville Mövenpick Golf und Ressort war sehr
gut.
Aber sowie man das Hotel verlässt, steht man mitten in der
Wüste. Nachteilig war auch, dass das Hotel etwa 7 km vom
eigentlichen Zentrum Sharm El Sheiks entfernt war. So brauchten wir
immer den Shuttle-Bus oder ein Taxi, um in die Stadt zu kommen.
Vorteilhaft war jedoch, dass direkt im Hotel eine Tauchbasis war,
deshalb hatten wir es ja auch ausgesucht. Also haben wir uns gleich am
ersten Tag bei den Subex
Divers, einer Schweizer
Tauchschule,
angemeldet. Aber wir wollten nicht nur Tauchen, ein bisschen Kultur war
auch angesagt. Da wir nur eine Woche Zeit hatten, haben wir uns auf
zwei Ausflüge zum Katharinenkloster und nach Petra in
Jordanien
beschränkt.
Unser
Ausflug zum Katharinenkloster begann früh am Morgen schon
vor dem Frühstück. Statt Frühstück
bekamen wir ein
Lunchpaket mit. Mit dem Bus fuhren wir dann so etwa 3 Stunden quer
durch die Halbinsel Sinai zum Kloster. Das liegt mitten in der
Halbinsel, mitten in der Wüste. Menschen können hier
nur
leben, weil ein tiefer Brunnen, der Mosesbrunnen, im Kloster Wasser
spendet. Das Kloster geht in seiner Geschichte weit zurück auf
Moses. Hier im Kloster soll der brennende Dornenbusch gestanden haben,
aus dem Gott zu Moses gesprochen haben soll. Und hinter dem Kloster
erhebt sich der Mosesberg. Dort soll Moses die Tontafeln mit den 10
Geboten von Gott empfangen haben. Wir waren also ganz auf den Spuren
von Moses gewandelt, auch wenn das für uns nur eine
schöne
Geschichte ist.
Besichtigen kann man heute den Dornenbusch, der nicht brennt sondern
schön grün ist, den Mosesbrunnen und die
Klosterkirche.
Betrieben wird das Kloster von griechisch orthodoxen Mönchen.
Nach dem Mittagessen sind wir weiter durch die Sinai-Halbinsel gefahren
und haben in einer Oase ein Beduinendorf besucht. Diese Beduinen sind
sicher häufige Touristenbesuche gewöhnt. Für
uns war es
interessant und erschreckend zugleich, in welch einfachen (primitiven)
Verhältnissen die Menschen hier leben, vor allem wovon sie
leben.
Wir wurden mit einem Tee bewirtet und haben dafür unsere Reste
aus
den Lunchpaketen an die Kinder verschenkt. Irgendwie habe ich mich
dabei unwohl gefühlt.
Auf der Rückfahrt ist uns auch noch ein Reifen geplatzt, was
die
Ankunft im Hotel um eine Stunde verspätet hat.
Unser erster Tauchgang fand gleich vor dem Hotel an
unserem Hotelriff
statt. Hier vor dem Hotel fiel das Meer gleich hinter einem kleinen
Riff zunächst auf 20 m, dann auf 45 m und
schließlich auf
800 m ab. Unser erster Tauchguide war Stephan aus Halle. Wir sind so
etwa 18 m tief getaucht und waren begeistert von der Farbenvielfalt. Im
Gegensatz zu den Seychellen waren hier die Korallen noch bunt und nicht
tot. Eine Menge bunter Fische, die ich hier nicht alle
aufzählen
will, haben wir natürlich auch gesehen.
Zum nächsten Tauchgang am nächsten Tag begleitete uns
Kalin
aus Bulgarien. Mit ihm sind wir bis über 20 m abgetaucht, aber
da
haben wir gemerkt, dass es in dieser Tiefe gar nicht mehr so
schön
ist. Es fehlen die Farben und die Fische. Als wir wieder auf etwa 12 m
zurück waren, da waren die bunten Fische wieder da.
Unsere letzten beiden Tauchgänge haben wir nicht mehr am Riff
vor
unserem Hotel absolviert, sondern in der Naama Bay. Hier geht es nicht
gleich steil sondern langsam abwärts bis auf 18 m. In der
Bucht
liegen verschiedene Korallenbänke, an denen wir sehr viele
Fische
angefangen vom Rotfeuerfisch bis zum riesigen Napoleonfisch gesehen
haben.
Fazit. Wir haben bei insgesamt vier Tauchgängen sehr viel
gesehen,
die Korallen waren sehr schön bunt, wir waren zufrieden!
Unsere
Fahrt
nach Petra begann nachts 3:20 Uhr, Aufstehen um 3:00 Uhr.
Nach drei Stunden Busfahrt waren wir in Taba auf Sinai. Von hier ging
es mit der Fähre über den Golf von Aqaba nach Aqaba
in
Jordanien. An dieser Spitze des Golfs treffen Ägypten, Israel,
Jordanien und Saudi Arabien aufeinander. Die Stadt Eilat in Israel und
Aqaba in Jordanien liegen direkt nebeneinander.
In Aqaba bestiegen wir den nächsten Bus und sind noch einmal
11/2
Sunden bis nach Petra gefahren. Hier ging es nun zu Fuß
weiter.
Etwa eine 3/4 Stunde liefen wir durch eine enge Schlucht aus rotem
Sandstein. An der engsten Stelle ist sie nur 3 m breit und 120 m hoch.
Das Farbenspiel war herrlich. dann plötzlich nach einer 3/4
Stunde
öffnet sich die Schlucht und wir standen vor dem aus dem Fels
gehauenen Schatzhaus. So heißt dieses Portal,
welches vor 2200
Jahren als Totenhaus errichtet wurde. Neben dem Schatzhaus gibt es noch
viele andere sehr eindrucksvolle "Gebäude", die alle nur einen
Zweck hatten, die Toten zu beherbergen. Die Wohnhöhlen dagegen
waren sehr schlicht.
Hier braucht man eigentlich einen ganzen Tag, um sich alles in Ruhe
anzusehen, aber aufgrund unserer langen Anfahrt hatten wir viel zu
wenig Zeit. Immerhin: Einen Eindruck von dem möglicherweise zu
den neuen 7
Weltwundern
gehörenden Petra haben wir gewonnen.
Mit Bus, Schiff und Bus ging es die lange Fahrt wieder zurück
nach
Sharm El Sheik. Um Mitternacht waren wir zurück.
Am nächsten Tag war unsere kurzer Urlaub in Ägypten
auch
leider schon wieder zu Ende. Nochmal baden und dann am Nachmittag zum
Flughafen.