Unsere Reise zum
Nordkap
über Dänemark, Schweden, Finnland und
Norwegen,
vom 16.06. bis 07.07.2023
|
Am
16.06.2023 sind wir zu unserer Reise zum Nordkap aufgebrochen.
Zunächst wollten wir möglichst flott durch Schweden hoch zum
Nordkap fahren und dann mit etwas mehr Zeit durch Norwegen zurück.
Um 9 Uhr sind wir mit der Fähre von Rostock nach Gedser gefahren.
Die Fähre kam erst kurz vor neun an und wir waren überrascht
wie schnell die beladen war. Jedenfalls ging es pünktlich um 9 Uhr
los. Nach einer ruhigen Überfahrt haben wir in Gedser die
Fähre verlassen und fuhren eine ganze Weile im Konvoi. Der Weg bis
zur Europabrücke nach Malmö zog sich doch länger hin als
gedacht. In Malmö mussten wir 46 EUR Brückenzoll bezahlen. Da
wir Malmö schon kannten, sind wir hier nur ohne Halt
vorbeigefahren.
Nachdem abzusehen war, dass wir es heute noch bis Västervik
schaffen können, haben wir schon mal vorab dort unser Hotel
gebucht. Es war ein zum Hotel umgebautes ehemaliges Gefängnis. Es
war schon etwas skuril. In Västervik haben wir am Hafen noch die
Abendsonne genossen und zu Abend gegessen.
Nach Stockholm sind wir nicht den kürzesten Weg gefahren, sondern eine kleine Straße um die Schären herum.
Der Verkehr in Stockholm war schon heftig und ich fürchte, ohne
Navi hätten wir unser Hotel nicht gefunden. Wir konnten dann
mittags unser Auto schon in der Garage abstellen und haben uns auf den
Weg in die Altstadt gemacht. Die kannten wir zwar schon, aber wir
wollten unsere Erinnerungen mal wieder auffrischen und haben auch alles
wieder erkannt. Leider kamen wir diesmal nicht auf den Rathausturm. Die
Tickets waren ausverkauft.
Eigentlich
hatten wir den nächsten Tag noch für Stockholm verplant, aber
wir beschlossen gleich weiter zu fahren. Und das war auch gut so, denn
die Fahrt durch Schweden zog sich ganz schön lang hin. Mit Pausen
sind wir an diesem Tag in 6 Stunden etwa 550 km bis nach
Örnsköldsvik gekommen. Hier haben wir im besten Hotel am
Platze in der 11. Etage mit Blick auf die See logiert.
Auf unserer Durchreise durch Schweden wollten wir unbedingt noch eine
Elchfarm besuchen. Die, die wir uns übers Internet ausgesucht
hatten, empfängt leider montags keine Besucher. Also haben wir
eine andere gesucht und sind mit der Artic Moose Farm kurz hinter
Överkalix auch fündig geworden. Mittags waren wir dort. Der
Besitzer der Farm hält dort einige Elche zahm und so kamen wir
ganz dich an die Tiere ran. Streicheln war zwar nicht drin aber es war
schon mal was Besonderes, ohne Zaun dem Tier auf wenige Meter
gegenüber zu stehen.
Der weitere Weg zum Nordkap war nun über Finnland kürzer,
weshalb wir auch diese Route gewählt haben. In Pello haben wir uns
für die Nacht eine kleine Hütte gemietet. Doch
zuvor mussten wir den nördlichen Polarkreis
überqueren. Da wir zur Sommersonnenwende
unterwegs waren, sollte ab jetzt für die nächsten Tage die Sonne nicht mehr untergehen.
Die Hütte in Pello war ganz gemütlich, aber unseren
Waldspaziergang mussten wir schnell abbrechen. Die „finnische
Luftwaffe“ hat uns attackiert.
Jetzt war es nicht mehr weit bis nach Alta in Norwegen. Auf der Fahrt
dorthin haben wir die ersten Rentiere gesehen. Eins lief vor uns ganz
gemütlich mitten auf der Straße. Das sah aus als wäre
es besoffen, echt lustig.
Unterwegs haben wir schon mal das Scandic Hotel für die Nacht
gebucht. Das Frühstück am nächsten Morgen war gut, aber
die Zimmer waren sehr spartanisch eingerichtet.
In Alta selbst ist nicht viel anzusehen. Die Einkaufsbummelmeile hatten
wir nach 10 Minuten durchquert. Wir haben deshalb am Nachmittag noch
das Alta Museum besucht. Dort sieht man 2000 bis 7000 Jahre alte
Felszeichnungen und man hat vor allem einen schönen Blick in den
Alta-Fjord. Sehenswert ist auch die Kirche in Alta, deren Architektur
den Nordlichtern nachempfunden ist. Die war leider schon geschlossen
und so haben wir sie uns für den Rückweg aufgehoben.
Nun
war der 21.6. und wir fuhren die letzte Etappe zum Nordkap. Das letzte
Stück mussten wir leider im Regen und bei schlechter Sicht
zurücklegen und auch mittags als wir ankamen hat es noch geregnet.
Wir haben deshalb erst mal in dem großen Besucherzentrum am
Nordkap Kaffee getrunken, was gegessen und auf besseres Wetter
gewartet.
Nach einer Stunde war der Regen zum Glück vorbei und die Sonne hat sich
wieder gezeigt. Für uns Gelegenheit für eine ausgiebige Fotosession am Nordkap-Denkmal.
In Skarsväg, 15 km vorm Nordkap, hatten wir eine Hütte
für die Nacht gebucht. Dort haben wir eingecheckt, die Koffer
abgeladen und sind danach zu dem so genannten
„Kirchenportal“ gewandert. Wir haben die leichtere Route
vom Campingplatz ausgewählt. Auf diesem Weg sieht man auch
sehr schön das Horn vom Nordkap.
Unser Abendessen war diesmal etwas exotisch: Königskrabben,
Scampis, Rentier-, Elch- und Walwurst. Aber viel Auswahl hatten wir in
dem kleinen Fischerdorf eben nicht.
Da wir zur Mitternachtssonne wieder am Nordkap sein wollten, haben wir
versucht, noch etwas zu schlafen, aber mit mäßigem Erfolg.
Die Sonne schien direkt ins Fenster rein. Jedenfalls sind wir 23 Uhr
wieder zum
Nordkap gefahren. Diesmal war der Parkplatz echt voll und wie hatten zu
tun, noch ein Plätzchen für unser Auto zu finden. Am Kap
herrschte fast Volksfeststimmung. Es war wirklich was Besonderes, die
Mitternachtssonne über dem Meer zu sehen. Wir hatten gar keine
Lust, wieder in unsere Hütte zu fahren, aber die Vernunft hat
schließlich gesiegt. Auf der Rückfahrt liefen uns auch noch
ein paar Rentiere über den Weg.
Nach einer kurzen Nacht sind wir am nächsten Morgen in Richtung
Tromsö aufgebrochen. In Alta haben wir eine Mittagspause eingelegt
und uns die Kirche von innen angesehen. War schon eine
interessante Architektur.
Der
Altafjord zog sich noch weit nach Süden. Wir haben immer wieder
Fotostopps eingelegt und sind so noch bis nach Lyngseidet
gekommen. Wir hatten den kürzeren Weg nach Tromsö
gewählt, bei dem man zwei Fjorde mit der Fähre
überquert, statt drum herum zu fahren.
Am nächsten Vormittag waren wir schnell in Tromsö. Zuerst
sind wir mit der Fjelheisen Seilbahn hochgefahren. Von hier oben hat
man den besten Blick auf die Stadt. Auch die moderne Kirche in
Tromsö haben wir besucht. Die in Alta war aber interessanter. Nach
einem Bummel durch die Altstadt am Hafen haben wir noch Kaffee
getrunken und was gegessen.
Nun mussten wir weiterfahren.
Unser
nächstes Ziel waren die Lofoten, aber das haben wir an dem Tag
nicht mehr geschafft. Im Flughafenhotel von Harstad (Narvik) haben wir nochmal
übernachtet. Das Hotel war miserabel, aber viel Auswahl hatten wir
auf dieser Strecke nicht mehr.
Bis
jetzt hatten wir jeden Tag blauen Himmel und Sonnenschein, aber
über Nacht hat sich das leider geändert. Die Fahrt nach Reine
auf den Lofoten mussten wir leider im Regen bei entsprechend schlechter
Sicht zurücklegen. In Svolär, der größten Stadt
der Lofoten, haben wir eine Mittagspause eingelegt und leider von der
schönen Umgebung nicht viel gesehen. Am späten Nachmittag
haben wir unser Ziel kurz vor Reine erreicht.
Hier
hatten wir eine „Fischerhütte“ für zwei
Nächte gebucht. Und das war auch gut so! Denn am nächsten
Morgen schien wieder die Sonne aus einem strahlend blauen Himmel. Wir
sind an dem einen Tag mit dem Auto alle möglichen Ecken und Fjorde
abgefahren und haben fleißig fotografiert. Jetzt konnten wir
einiges davon nachholen, was wir am Tag davor verpasst hatten.
Auf der Straße hätten wir jetzt auf den Lofoten zurück
und über Narvik nach Süden fahren müssen. Um diese
über 1000 km zu sparen entschieden wir uns für die Fähre
von Moskens nach Bodö, auch wenn wir vor den 4 Stunden auf der See
etwas Bauchgrummeln hatten. Aber die Angst war unbegründet. Wir
hatten schönes Wetter, Sonnenschein und ruhige See.
Wir wollten noch soweit wie möglich in Richtung Trondheim vorankommen.
Unterwegs mussten wir wieder den nördlichen Polarkreis überqueren, diesmal aber von Nord nach Süd.
Bis nach Mosjøen haben wir es geschafft und sind im Fru Haugans Hotel abgestiegen.
Von hier war es nicht mehr weit bis Trondheim. Mittags waren wir da und
sind auch gleich in die Tiefgarage am Hotel gefahren. Trondheim war
schon etwas größer. Wir sind kreuz und quer durch die
Altstadt spaziert. Das Highlight in Trondheim ist der Dom mit seinem
sehr schönen Portal. Zuerst wollten wir gar nicht reingehen, haben
uns dann aber doch dafür entschieden. Das war auch gut so. Der Dom
sieht auch von innen sehr schön mit seinen bunten Fenstern und
seinen filigranen Säulen aus. Wir sind dem Dom auch noch aufs Dach
gestiegen und hatten einen schönen Blick über die Stadt.
Nach Trondheim war Alesund unser nächstes Ziel. Hierhin wollten
wir nicht auf dem kürzesten Weg fahren, sondern über die
Atlantikstraße. Das war zwar etwas länger, dafür aber
schöner.
In
Alesund kamen wir erst am späten Nachmittag, aber das Hotel war
reserviert. Die Stadt empfing uns im Regen, aber einen Stadtspaziergang
mit Regenschirm haben wir trotzdem unternommen. Am nächsten Morgen
schien wieder die Sonne und wir entschlossen uns deshalb auf den Aksla
Viewpoint zu fahren. Dier Blick von hier ober auf die Stadt ist sehr
schön, aber die Straße hier hoch ist sehr schmal. Wir hatten
zum Glück keinen Gegenverkehr.
Am nächsten Tag hatten wir mal nicht so viel zu fahren. Wir
wollten nur bis zum Geiranger Fjord kommen und dort mit der Fähre
nach Geiranger. Hier wären wir fast nicht mehr auf die Fähre
gekommen. Wir hatten nicht reserviert, was für diese Fähre
wohl eher üblich ist. Aber wir haben uns eingereiht und sind
einfach mit drauf gefahren. Die Fahrt im Fjord vorbei an vielen
Wasserfällen war sehr schön.
In Geiranger konnten wir noch nicht ins Hotel und sind deshalb die
Møllsbygda hochgefahren. Wenn man vom Parkplatz
Ørnesvingen ein Stück entlangspaziert hat man
wunderschöne Blicke in der Geirangerfjord hinein.
In Geiranger waren wir noch was trinken, shoppen und haben aus dem Hotelzimmer den schönen Blick auf den Fjord genossen.
Als
wir am nächsten Morgen aus dem Fenster geguckt haben, waren wir
erschrocken. Über Nacht war ein Riesenpott mit 7 Oberdecks im
Fjord eingelaufen und lag direkt vor Geiranger. Der schöne Blick
war dahin.
Das Wetter war auch mies. Es war alles im Nebel. Wir sind trotzdem auf
die Dalsnibba gefahren, haben aber nichts gesehen. Aber es wurde etwas
besser und wir haben auf unserer Fahrt über das Strynfjellet zum
Sognefjord wenigsten noch ein bisschen von der schönen Landschaft
und den noch vereisten Seen sehen können.
In
Loen sind wir auch mit der Seilbahn auf den Berg Hoven hochgefahren.
Und unterwegs haben wir eine Kaffeepause am sehr schönen
Bøyabreen Gletscher eingelegt. Der lag direkt an der
Straße und da
kann man ja nicht vorbeifahren.
Am späten Nachmittag waren wir in unserem Hotel in Sogndal und
hatten noch Zeit für ein Planschen im Pool. Und wie
vor 30 Jahren
waren wir auch diesmal wieder im Chinarestaurant essen.
Bergen war unser nächstes Ziel. Unterwegs wollten wir zum Aurland-
und Nærøyfjord. Zum Aurlandfjord und hoch zum
Aussichtspunkt Stegastein sind wir noch gekommen, aber der Tunnel nach
Flam und damit nach Bergen war gesperrt.
Da
wir aber in Bergen schon unser Hotel reserviert hatten und unseren Sohn
treffen wollten, mussten wir dorthin. Also hieß es Umleitung
fahren und das bedeutet in Norwegen mal statt 2 Stunden eben 6
Stunden fahren. Ich war stocksauer. Wir mussten bis zum Abend
durchfahren und hatten kaum Zeit für Pausen. Unser Hotel
Scandic City Bergen, das wir auch noch für zwei Nächte
gebucht hatten, war auch keine Entschädigung. Das war ganz
schön abgewirtschaftet und ist nicht zu empfehlen.
Bergen empfing uns am nächsten Morgen wie üblich mit Regen.
Wir sind trotzdem mit der Fløibahn auf Bergens Hausberg gefahren
um den bekannten Blick auf die Stadt zu haben. Ab Mittag wurde das
Wetter besser und wir konnten schön durch die Stadt bummeln und am
Hafen etwas essen. Die wir noch Zeit hatten, haben wir auch Bergens
Aquarium besucht.
Oslo war unser nächstes Ziel. Unterwegs haben wir aber noch einen
Zwischenstopp in Hemsedal eingelegt. Dort haben wir sehr günstig
ein sehr schönes Hotel bekommen. Auf
dem
Weg dorthin sind wir zuerst zum Vøringsfossen gefahren. Aber
auch hier war es leider sehr sehr neblig. Viel vom Wasserfall und der
schönen Brücke darüber konnten wir leider nicht sehen.
In Dyranut am Anfang der Hardangervidda haben wir eine Mittagspause
eingelegt, in der Hoffnung, der Nebel reist auf. Der riss dann auf, als
wir etwas weiter auf der Hardangervidda gefahren sind. So konnten wir
wenigstens noch etwas von der schönen Landschaft hier oben erahnen.
Das Hotel Fyri Resort in Hemsedal war dann wirklich sehr schön, eigentlich das Beste der Reise.
Von hier sind wir am nächsten Morgen nur noch durch bis nach Oslo
gefahren. In Gol haben wir noch die alte Stabkirche besucht.
Erstes Ziel in Oslo war wie vor 30 Jahren die Sprungschanze am
Holmenkollen. Die war inzwischen neu gebaut, aber der Blick von da oben
auf Oslo und den Oslofjord ist immer noch schön. Als nächstes
war Kultur dran. Wir sind ins Munch-Museum gefahren um uns den
„Schrei“ im Original anzusehen. Da wir ja ein Theater
veranstaltet. Von den drei Versionen wird immer nur eine gezeigt und
das wechselt alle 30 Minuten. Für uns Zeit, zwischendurch noch
einen Kaffee zu trinken.
Nun ging es ins Hotel und das Auto in die
Tiefgarage
abstellen. Der nächste Tag war autofrei. Wir sind den ganzen Tag
durch Oslo spaziert und haben uns alles von der Altstadt bis zum Hafen
angesehen. Oslo hat sich ganz schön verändert und es ist eine
Menge schöner moderner Architektur hinzugekommen.
Den Tag haben wir mit einer Schifffahrt durch den Oslofjord beendet.
Damit war die Reise durch Norwegen auch fast zu Ende. Jetzt hieß
es nur noch zurückfahren und Kilometer schaffen. Wir sind bis kurz
hinter Kopenhagen gefahren und haben uns dort ein Hotel gesucht.
Unterwegs haben wir wenigsten für zwei Stunden eine Pause in
Göteburg eingelegt. Die Stadt kannten wir noch nicht und wollten
nicht einfach vorbeifahren. Die kleine Altstadt und das Zentrum waren
auch sehr schön, der Stopp hatte sich also gelohnt. Vor allem die
Zimtschnecken im Stadtteil Haga waren lecker.
An Kopenhagen sind wir nur noch vorbeigefahren. Wir hatten keine Zeit mehr und waren dort schon dreimal.
Am nächsten Morgen ging es nur noch mit der Fähre von Gedser
zurück nach Rostock und damit war ein schöner, wenn auch
anstrengender Urlaub, zu Ende. Immerhin haben wir in drei Wochen 7500
km zurückgelegt und das bei einem Durchschnitt von 65 km/h.
Für Nachahmer empfehle ich, für die Tour 4 Wochen einzuplanen.
Und noch
mehr
Bilder von unseren
Reisen gibt´s hier.