Jens Gerlach


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Frankreich im Sommer 2022

wie jedes Jahr bin ich auch in diesem wieder in den Alpen zum Wandern gewesen. Diesmal war es die Tour de Mont Blanc. Und auch wie jedes Jahr wurde die Tour von der Alpinschule Oberstdorf organisiert.
Insgesamt waren wir 7 Tage durch die drei Länder Frankreich, Italien und die Schweiz unterwegs.
Getroffen haben wir uns in Saint-Gervais-les-Bains und mit dem Bus sind wir erst mal nach Les Contamines-Montjoie gefahren. Nach einer kurzen Wanderung hatten wir unser erstes Ziel, das Refuge de Nant Borrant erreicht.
Der zweite Tag war schon anstrengender. Es ging etwa 1000 m hoch uns wieder runter, aber die schöne Landschaft war die Anstrengung wert. Nach der Überquerung des Col de Bonhomme und  des Kreuz „Croix du Bonhomme“ auf 2483 m sind wir zu unserem Ziel dem Refuge Les Mottets abgestiegen.
Am dritten Tag haben wir den 2516 m hohen Col de Seigne und die italienische Grenze überquert und sind nach Courmayeur abgestiegen bzw. das letzte Stück mit dem Bus gefahren. In Courmayeur haben wir in einem kleinen Hotel gewohnt, also Gelegenheit ein paar Sachen zu waschen. Für einen Bummel durch die recht schöne Stadt hatten wir auch noch Zeit.
Der vierte Tag fing wieder mit einer Busfahrt an. Über das  Rifugio Elena sind wird auf den 2537 m hohen Ferretpass aufgestiegen. Nach dem Abstieg in das Dorf Praz de Fort und nochmal einer kurzen Busfahrt sind wir das letzte Stück zum Relais d’Arpette gelaufen. Wir waren nun in der Schweiz.
Der fünfte Tag sollte der schwierigste, aber landschaftlich auch der schönste werden. Es ging wieder etwa 1000 m  hoch und runter über den 2850 m hohen Fenêtre d'Arpette. Dieser Weg war etwas anspruchsvoller, über Blockgelände und Geröll und zum Schluss doch recht steil. Dafür hat uns oben der Anblick auf die Gletscher entschädigt. Nach einem wieder steilen Abstieg, auf dem unsere Gruppe doch sehr auseinandergezogen wurde, erreichten wir unser Hotel am Col de La Forclaz.
Am sechsten Tag ging es über den Col de Balme wieder zurück nach Frankreich. Oben auf dem Col hatten wir einen phantastischen Blick auf das ganze Massiv des Mont Blanc. Danach erfolgte nur noch der Abstieg nach Le Tour.
Der siebte und letzte Tag war nochmal sehr schön. Leider waren nicht mehr alle dabei, Tag fünf war doch recht anstrengend. Unser heutiges Ziel war der wirklich schön gelegene See Lac Blanc. Von hier aus bot sich eine ganz tolle Sicht auf den Mont Blanc. Nach einem schönen Mittagessen mussten wir zur Seilbahn Flégère absteigen und sind von dort ins Tal gefahren. Damit war die Tour beendet.
Es war wieder mal ein tolles Erlebnis, mit einer duften Truppe und ein besonderer Dank gilt Sonja, die uns sehr gut geführt hat.

Die Tour de Mont Blanc war zu Ende, unser Urlaub aber noch nicht.

Zunächst sind wir drei Tage in Charmonix geblieben und haben die Berge auf die faule Art erobert. Vorab im Internet hatten wir Tickets für die erste Auffahrt auf den Aiguille du Midi (3842m) gekauft und sind morgens um 6:20 Uhr hochgefahren. Die Sonne ging gerade auf und wir haben uns viel Zeit genommen. Nach und nach erstrahlte auch der Mont Blanc im Sonnenlicht. Das war echt schön.
Als wir wieder unten waren, haben wir in einer kleinen Bäckerei unser Frühstück nachgeholt. Da wir noch viel Zeit hatten, sind wir mit der Zahnradbahn zum Mer de Glace gefahren und dort auch in die Eishöhle abgestiegen. Hier wurde uns erschreckend bewusst, wie schnell die Gletscher in den letzten Jahren zurückgegangen sind.
Am nächsten Tag sind wir mit der Seilbahn auf den Brévent hochgefahren. Der liegt genau gegenüber von Mont Blanc, wodurch man eine herrliche Aussicht genießt. Bis zur Mittelstation sind wir zu Fuß abgestiegen und haben das Panorama genossen.
Nun ging es weiter nach Courchevel. Hier hatten wir uns ein Zimmer in einer sehr schönen gemütlichen Pension Chalet Jardin d'Angèle Chambres d'hôtes ausgesucht. Die Pension liegt nicht weit vom See, in dem wir auch gleich mal baden waren.
Am nächsten Tag haben wir uns ein drei-Täler-Ticket gekauft, mit dem man alle Seilbahnen der Region nutzen kann. Das haben wir auch gemacht und sind mit mehreren Bahnen über den Sommet de la Saulire nach Méribel und zurück gefahren, mit Pausen natürlich.
Einen Tag hatten wir noch in Courchevel und da wollten wir nochmal wandern. Eine sehr schöne und nicht zu anstrengende Wanderung war die zu den beiden Seen Lac Merlet. Mittagessen gab es dann im Refugio am Lac Merlet. Am Nachmittag hatten wir auch genügend Zeit, den See Lac de la Rosière zu besuchen.

Wir fuhren weiter durch die Alpen nach Süden und das nächste Ziel war Le deux Aples. Unterwegs wollten wir auch noch in Alpe d´Huez vorbeifahren. Wir haben uns eine Strecke abseits der Autobahn gesucht, da wir ja was sehen wollten. Das haben wir auch. Die Straße nach Alpe d´Huez war schmal und führte nochmal quer durch die Berge über den Col du Glandon. Es war anstrengend aber auch schön. Manchmal musste ich rückwärts fahren, um den Gegenverkehr durchzulassen.
In Huez sind wir mit der Seilbahn auf den Pic Blanc hochgefahren. Es war wieder eine großartige Aussicht. 
Am späten Nachmittag waren wir in Le deux Alpes. Von unserem Hôtel Chalet Mounier waren wir enttäuscht. Das kleine Zimmer mit Dachschräge war völlig überteuert. Auch das Essen im Hotel war sehr teuer. Zum Glück gab es in der Nähe genug bessere Alternativen. Gefrühstückt haben wir z.B. in einer kleinen Bäckerei 5 min vom Hotel entfernt.
In Le deux Alpes sind wir mit der Seilbahn zuerst auf den 3400 m hohen Gletscher und den Belvédère des Écrins gefahren. Die Aussicht war wieder super und hier oben war es richtig kalt. Trotzdem waren wir auch noch in der Gletscherhöhle. Auf der Mittelstation haben wir eine Pause eingelegt. Die Sonne schien so schön und wir haben uns auf der Terrasse in einen Liegestuhl gesetzt. Da konnten wir uns wieder aufwärmen.

Als wir unten waren meinte Andrea, sie will einmal Sessellift fahren und es gab hier auch einen. Also haben wir den noch genommen und oben am Le Diable au Cœur eine schöne Brotzeit mit Schinken und Salami genossen.

Nun hieß es, die Alpen verlassen. Der Abschied fiel uns am nächsten Morgen nicht schwer, denn es hat in Strömen geregnet. Das Autofahren war dabei nicht leicht, aber in Avignon war wieder bestes Wetter. Wir haben das Auto erst mal in der Tiefgarage am Papstpalast geparkt und zu Fuß unsere Pension gesucht. Das war auch gut so, denn mit dem Auto wäre ich da nicht hingekommen. Die Pension war sehr schön mit einem kleinen Garten und einem Pool (eher eine Fleiluftbadewanne :-)).
Am nächsten Tag war dann Kultur angesagt: Papstpalast und Pont Saint-Bénézet. Den schönsten Blick auf die Stadt und die Brücke hatten wir vom anderen Ufer der Rhone. Dorthin pendelt im 15 Minuten-Takt eine Fähre. Da es in der Stadt sehr heiß war, haben wir uns bis zum Abend meist von Getränk zu Getränk geschleppt.
Die Stadt ist rund um die touristischen Ziele sehr schön, wenn man von dort aber in die Seitengassen, z.B. zu unserem Hotel, abbiegt, macht die Stadt einen recht heruntergekommenen Eindruck.
Auf unserem weiteren Weg nach Carcassonne haben wir noch einen kurzen Abstecher zur alten römischen Brücke Pont du Gard eingelegt.
Mittags waren wir in Carcassonne. Die Parkplatzsuche gestaltete sich etwas schwierig. Nach zwei Runden durch die Stadt hatten wir endlich einen gefunden.
Die alte Stadt innerhalb der Stadtmauern war gut mit Menschen gefüllt und als es anfing zu regnen, haben wir uns in eine Creperie geflüchtet. Kurz vor Toresschluss haben wir es noch in die Burg geschafft. Der Weg über die Stadtmauern treppauf treppab zog sich ganz schön hin und ist nichts für Leute mit Knieproblemen.
Zum Abend haben wir unser Hotel Tribe Carcassonne gesucht. Auch das erwies sich von Preis-Leistungs-Verhältnis als recht teuer. Aber immerhin war das Frühstück am nächsten Morgen sehr gut, eigentlich das beste, das wir in Frankreich hatten.
Für die Weiterreise hatten wir uns entschlossen, einen Tag in die Camargue zu fahren. Also sind wir erst mal bis ans Meer nach Saintes-Maries-de-la-Mer gefahren. Der kleine Ort hat uns richtig gut gefallen. Am liebsten wären wir gleich dort geblieben, aber wir mussten ja noch weiter bis nach Nizza. Unser Quartier Resto du Paty in der  Camargue, das wir am Tag zuvor über Booking.com recht teuer gebucht hatten und als „Haus“ beschrieben war, bestand aus 12m2, in denen Bad, Küche, Schlafraum und Esstisch zusammen gepfercht waren. Für den Preis eine einzige Unverschämtheit!
Wir haben am Nachmittag noch die Flamingos im Ornithological Park of Pont de Gau besucht.
Nach Aix-en-Provence war es nicht mehr so weit. Auch hier war die Suche des Parkhauses wegen der Einbahnstraßen nicht leicht. Aix hat uns von den besuchten Städten eigentlich am besten gefallen. Hier tobte das Leben in den Gassen. Unser Hotelzimmer im Les Quatre Dauphins war wieder sehr petit aber das Frühstück wenigstens ok.

Nun wollten wir ans Mittelmeer und dort noch zwei Tage relaxen. Der kurze Weg über die Autobahn wäre 1 Stunde Fahrt. Wir wollten aber noch zur Verdon-Schlucht und haben somit die 5-Stunden-Variante gewählt. Und das hat sich gelohnt. Zuerst fuhren wir durch viele Lavendelfelder, aber Mitte August war die Blüte leider schon vorbei :-(. Zur Verdon-Schlucht ging es wieder auf Serpentinen nach oben und die Straße verlief immer entlang der Schlucht. Es gab immer wieder Parkplätze, von denen man einen guten Blick in die Schlucht hatte. Das war wirklich sehr schön. Hier könnte man locker ein paar Tage zum Wandern bleiben. Im Hôtel du Grand Canyon du Verdon haben wir eine Mittagspause eingelegt und bei schönstem Blick in den Canyon gespeist.
 Am späten Nachmittag sind wir am Meer in Les Issambres angekommen und haben nach kurzer Suche unser Hôtel le Provençal gefunden. Das war ok.
Saint Tropez haben wir mit der Fähre besucht. Das ging schneller als mit dem Auto (Stau!) und die Parkplatzsuche war einfacher ;-).
Was gibt’s zu Saint Tropez zu sagen: Eine Menge Menschen, die die Welt nicht braucht und Geschäfte, in denen gefühlt keiner einkauft. Das einzig wirklich sehenswerte ist die alte Stadt und die Burg mit dem schönen Blick über Stadt und Meer.
Und dann war da wirklich der letzte Tag mit Baden und viel nichts tun, bevor wir von Nizza aus zurück geflogen sind.



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