wie jedes
Jahr bin ich auch in diesem wieder in den Alpen zum Wandern gewesen.
Diesmal war es die Tour de Mont Blanc. Und auch wie jedes Jahr wurde
die Tour von der Alpinschule Oberstdorf organisiert.
Insgesamt waren wir 7 Tage durch die drei Länder Frankreich,
Italien und die Schweiz unterwegs.
Getroffen haben wir uns in Saint-Gervais-les-Bains und mit dem Bus sind
wir erst mal nach Les Contamines-Montjoie gefahren. Nach einer kurzen
Wanderung hatten wir unser erstes Ziel, das Refuge de Nant Borrant
erreicht.
Der zweite Tag war schon anstrengender. Es ging etwa 1000 m hoch uns
wieder runter, aber die schöne Landschaft war die Anstrengung
wert. Nach der Überquerung des Col de Bonhomme und
des Kreuz „Croix du Bonhomme“ auf 2483 m sind wir
zu unserem Ziel dem Refuge Les Mottets abgestiegen.
Am dritten Tag haben wir den 2516 m hohen Col de Seigne und die
italienische Grenze überquert und sind
nach
Courmayeur
abgestiegen bzw. das letzte Stück mit dem Bus gefahren. In
Courmayeur haben wir in einem kleinen Hotel gewohnt, also Gelegenheit
ein paar Sachen zu waschen. Für einen Bummel durch die recht
schöne Stadt hatten wir auch noch Zeit.
Der vierte Tag fing wieder mit einer Busfahrt an. Über
das Rifugio Elena sind wird auf den 2537 m hohen
Ferretpass
aufgestiegen. Nach dem Abstieg in das Dorf Praz de Fort und nochmal
einer kurzen Busfahrt sind wir das letzte Stück zum Relais
d’Arpette gelaufen. Wir waren nun in der Schweiz.
Der fünfte Tag sollte der schwierigste, aber landschaftlich
auch der schönste werden. Es ging wieder etwa 1000 m
hoch und runter über den 2850 m hohen Fenêtre
d'Arpette. Dieser Weg war etwas anspruchsvoller, über
Blockgelände und Geröll und zum Schluss doch recht
steil. Dafür hat uns oben der Anblick auf die Gletscher
entschädigt. Nach einem wieder steilen Abstieg, auf dem unsere
Gruppe doch sehr auseinandergezogen wurde, erreichten wir unser Hotel
am Col de La Forclaz.
Am sechsten Tag ging es über den Col de Balme wieder
zurück nach Frankreich. Oben auf dem Col hatten wir einen
phantastischen Blick auf das ganze Massiv des Mont Blanc. Danach
erfolgte nur noch der Abstieg nach Le Tour.
Der siebte und letzte Tag war nochmal sehr schön. Leider waren
nicht mehr alle dabei, Tag fünf war doch recht anstrengend.
Unser heutiges Ziel war der wirklich schön gelegene See Lac
Blanc. Von hier aus bot sich eine ganz tolle Sicht auf den Mont Blanc.
Nach einem schönen Mittagessen mussten wir zur Seilbahn
Flégère absteigen und sind von dort ins Tal
gefahren. Damit war die Tour beendet.
Es war wieder mal ein tolles Erlebnis, mit einer duften Truppe und ein
besonderer Dank gilt Sonja, die uns sehr gut geführt hat.
Die Tour de Mont Blanc war zu Ende, unser Urlaub aber noch
nicht.
Zunächst sind wir drei Tage in Charmonix geblieben und haben
die Berge auf die faule Art erobert. Vorab im Internet hatten wir
Tickets für die erste Auffahrt auf den Aiguille du Midi
(3842m) gekauft und sind morgens um 6:20 Uhr hochgefahren.
Die Sonne ging gerade auf und wir haben uns viel Zeit genommen. Nach
und nach erstrahlte auch der Mont Blanc im Sonnenlicht. Das war echt
schön.
Als wir
wieder unten waren, haben wir in einer kleinen
Bäckerei unser Frühstück nachgeholt. Da wir
noch viel Zeit hatten, sind wir mit der Zahnradbahn zum Mer de Glace
gefahren und dort auch in die Eishöhle abgestiegen. Hier wurde
uns erschreckend bewusst, wie schnell die Gletscher in den letzten
Jahren zurückgegangen sind.
Am nächsten Tag sind wir mit der Seilbahn auf den
Brévent hochgefahren. Der liegt genau gegenüber von
Mont Blanc, wodurch man eine herrliche Aussicht genießt. Bis
zur Mittelstation sind wir zu Fuß abgestiegen und haben das
Panorama genossen.
Nun ging es weiter nach Courchevel. Hier hatten wir uns ein Zimmer in
einer sehr schönen gemütlichen Pension Chalet Jardin
d'Angèle Chambres d'hôtes ausgesucht. Die Pension
liegt nicht weit vom See, in dem wir auch gleich mal baden waren.
Am nächsten Tag haben wir uns ein drei-Täler-Ticket
gekauft, mit dem man alle Seilbahnen der Region nutzen kann. Das haben
wir auch gemacht und sind mit mehreren Bahnen über den Sommet
de la Saulire nach Méribel und zurück gefahren, mit
Pausen natürlich.
Einen Tag hatten wir noch in Courchevel und da wollten wir nochmal
wandern. Eine sehr schöne und nicht zu anstrengende Wanderung
war die zu den beiden Seen Lac Merlet. Mittagessen gab es dann im
Refugio am Lac Merlet. Am Nachmittag hatten wir auch genügend
Zeit, den See Lac de la Rosière zu besuchen.
Wir fuhren weiter durch die Alpen nach Süden und das
nächste Ziel war Le deux Aples. Unterwegs wollten wir auch
noch in Alpe d´Huez vorbeifahren. Wir haben uns eine Strecke
abseits der Autobahn gesucht, da wir ja was sehen wollten. Das haben
wir auch. Die Straße nach
Alpe
d´Huez war schmal
und führte nochmal quer durch die Berge über den Col
du Glandon. Es war anstrengend aber auch schön. Manchmal
musste ich rückwärts fahren, um den Gegenverkehr
durchzulassen.
In Huez sind wir mit der Seilbahn auf den Pic Blanc hochgefahren. Es
war wieder eine großartige Aussicht.
Am späten Nachmittag waren wir in Le deux Alpes. Von unserem
Hôtel Chalet Mounier waren wir enttäuscht. Das
kleine Zimmer mit Dachschräge war völlig
überteuert. Auch das Essen im Hotel war sehr teuer. Zum
Glück gab es in der Nähe genug bessere Alternativen.
Gefrühstückt haben wir z.B. in einer kleinen
Bäckerei 5 min vom Hotel entfernt.
In Le deux Alpes sind wir mit der Seilbahn zuerst auf den 3400 m hohen
Gletscher und den Belvédère des Écrins
gefahren. Die Aussicht war wieder super und hier oben war es richtig
kalt. Trotzdem waren wir auch noch in der Gletscherhöhle. Auf
der Mittelstation haben wir eine Pause eingelegt. Die Sonne schien so
schön und wir haben uns auf der Terrasse in einen Liegestuhl
gesetzt. Da konnten wir uns wieder aufwärmen.
Als wir unten waren meinte Andrea, sie will einmal Sessellift fahren
und es gab hier auch einen. Also haben wir den noch genommen und oben
am Le Diable au Cœur eine schöne Brotzeit mit
Schinken und Salami genossen.
Nun hieß es, die Alpen verlassen. Der Abschied fiel uns am
nächsten Morgen nicht schwer, denn es hat in Strömen
geregnet. Das Autofahren war dabei nicht leicht, aber in Avignon war
wieder bestes Wetter. Wir haben das Auto erst mal in der Tiefgarage am
Papstpalast geparkt und zu Fuß unsere Pension gesucht. Das
war auch gut so, denn mit dem Auto wäre ich da nicht
hingekommen. Die Pension war sehr schön mit einem kleinen
Garten und einem Pool (eher eine Fleiluftbadewanne :-)).
Am nächsten Tag war dann Kultur angesagt: Papstpalast und Pont
Saint-Bénézet. Den schönsten Blick auf
die Stadt und die Brücke hatten wir vom anderen Ufer der
Rhone.
Dorthin
pendelt im 15 Minuten-Takt eine Fähre. Da es in
der Stadt sehr heiß war, haben wir uns bis zum Abend meist
von Getränk zu Getränk geschleppt.
Die Stadt ist rund um die touristischen Ziele sehr schön, wenn
man von dort aber in die Seitengassen, z.B. zu unserem Hotel, abbiegt,
macht die Stadt einen recht heruntergekommenen Eindruck.
Auf unserem weiteren Weg nach Carcassonne haben wir noch einen kurzen
Abstecher zur alten römischen Brücke Pont du Gard
eingelegt.
Mittags waren wir in Carcassonne. Die Parkplatzsuche gestaltete sich
etwas schwierig. Nach zwei Runden durch die Stadt hatten wir endlich
einen gefunden.
Die alte Stadt innerhalb der Stadtmauern war gut mit Menschen
gefüllt und als es anfing zu regnen, haben wir uns in eine
Creperie geflüchtet. Kurz vor Toresschluss haben wir es noch
in die Burg geschafft. Der Weg über die Stadtmauern treppauf
treppab zog sich ganz schön hin und ist nichts für
Leute mit Knieproblemen.
Zum Abend haben wir unser Hotel Tribe Carcassonne gesucht. Auch das
erwies sich von Preis-Leistungs-Verhältnis als recht teuer.
Aber immerhin war das Frühstück am nächsten
Morgen sehr gut, eigentlich das beste, das wir in Frankreich hatten.
Für die Weiterreise hatten wir uns entschlossen, einen Tag in
die Camargue zu fahren.
Also sind
wir erst mal bis ans Meer nach
Saintes-Maries-de-la-Mer gefahren. Der kleine Ort hat uns richtig gut
gefallen. Am liebsten wären wir gleich dort geblieben, aber
wir mussten ja noch weiter bis nach Nizza. Unser Quartier Resto du Paty
in der Camargue, das wir am Tag zuvor über
Booking.com recht teuer gebucht hatten und als
„Haus“ beschrieben war, bestand aus 12m2, in denen
Bad, Küche, Schlafraum und Esstisch zusammen gepfercht waren.
Für den Preis eine einzige Unverschämtheit!
Wir haben am Nachmittag noch die Flamingos im Ornithological Park of
Pont de Gau besucht.
Nach Aix-en-Provence war es nicht mehr so weit. Auch hier war die Suche
des Parkhauses wegen der Einbahnstraßen nicht leicht. Aix hat
uns von den besuchten Städten eigentlich am besten gefallen.
Hier tobte das Leben in den Gassen. Unser Hotelzimmer im Les Quatre
Dauphins war wieder sehr petit aber das Frühstück
wenigstens ok.
Nun wollten wir ans Mittelmeer und dort noch zwei Tage relaxen. Der
kurze Weg über die Autobahn wäre 1 Stunde Fahrt. Wir
wollten aber noch zur Verdon-Schlucht und haben somit die
5-Stunden-Variante gewählt. Und das hat sich gelohnt. Zuerst
fuhren wir durch viele Lavendelfelder, aber Mitte August war die
Blüte leider schon vorbei :-(. Zur Verdon-Schlucht ging es
wieder auf Serpentinen nach oben und die Straße verlief immer
entlang der Schlucht. Es gab immer wieder Parkplätze, von
denen man einen guten Blick in die Schlucht hatte. Das war wirklich
sehr schön. Hier könnte man locker ein paar Tage zum
Wandern bleiben. Im Hôtel du
Grand
Canyon du Verdon haben wir
eine Mittagspause eingelegt und bei schönstem Blick in den
Canyon gespeist.
Am späten Nachmittag sind wir am Meer in Les
Issambres
angekommen und haben nach kurzer Suche unser Hôtel le
Provençal gefunden. Das war ok.
Saint Tropez haben wir mit der Fähre besucht. Das ging
schneller als mit dem Auto (Stau!) und die Parkplatzsuche war einfacher
;-).
Was gibt’s zu Saint Tropez zu sagen: Eine Menge Menschen, die
die Welt nicht braucht und Geschäfte, in denen
gefühlt keiner einkauft. Das einzig wirklich sehenswerte ist
die alte Stadt und die Burg mit dem schönen Blick
über Stadt und Meer.
Und dann war da wirklich der letzte Tag mit Baden und viel nichts tun,
bevor wir von Nizza aus zurück geflogen sind.
Und noch
mehr
Bilder von unseren
Reisen gibt´s hier.