Jens Gerlach

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Bilder von unseren Reisen

7. Tag: Shanghai

Shanghai-Altstadt Unsere Zwei Tage in Xi´an waren schon zu Ende. Wir sind nach Shanghai geflogen. Hier hat uns Herr Yang in Empfang genommen. Mit dem großen gelben Bus ging´s erst mal in die Stadt rein und bei deren Anblick kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Hochhauskulisse war schon vom Bus aus überwältigend.
Mittagessen gab es in einem sehr französisch geprägtem Viertel. Es war etwas anders, aber sehr gut, vor allem besser gewürzt.
Danach sind wir in die sehr schön restaurierte Altstadt von Shanghai gefahren. Diese Altstadt war ein großer Kontrast zu Peking oder Xi´an. Hier gab es viele gemütliche Gassen, die mit ihren Geschäften zum Einkaufsbummel einluden. Herzstück der Altstadt ist der im 16. Jahrhundert von einem Beamten angelegte Yu-Garten. Am Eingang zum Garten liegt inmitten eines Teiches das Huxingting Teehaus. Dorthin gelangt man nur auf einer Zickzack-Brücke. Gerade Brücken findet man in den Gärten überhaupt nicht. Alle Brücken haben einen Knick, damit böse Geister nicht hinüberkommen. Geister können nämlich nur geradeausgehen und fallen so ins Wasser.Oriental Pearl Tower
Nun sind wir erst mal zum Hotel Ocean gefahren. Unsere Zimmer waren im 16. und 24. Stock und die Kulisse von Shanghai lag uns zu Füßen. Es war ein toller Ausblick aus unseren Hotelfenstern.
Zum Abend hatten wir uns zu einer Lichterfahrt durch Shanghai verabredet. Zuerst war ich skeptisch, aber dann doch begeistert. Zuerst sind wir in das sehr schön restaurierte Kolonialviertel (ehemalige französische Konzession) gefahren. Heute laden dort Bars, Restaurants und Galerien zum Nachtleben ein. Danach sind wir zum Platz des Volkes gefahren. Der Platz wird vom Rathaus, der Oper und dem historischen Museum gebildet und wird von vielen einige 100 m hohen Hochhäusern gesäumt, die nachts in allen Farben leuchten. Zum Schluss sind wir in den neueren Teil der Stadt mit den höchsten Gebäuden, dem 420 m hohen Jin Mao Tower und dem 468 m hohen Oriental Pearl Fernsehturm. Zurück zum Hotel sind wir über den nächtlichen erleuchtenden Bund, der Uferstraße am Huangpu-Fluss, und vorbei an der Nanking-Road, der Haupteinkaufsstraße der Stadt, gefahren. Das nächtliche Shanghai war wirklich ein ganz besonderes Erlebnis.

8. Tag: Suzhou

Heute ging es mit dem Zug (ca. 1 Stunde) von Shanghai nach Suzhou. Die Stadt, immerhin schon im 6. Jahrhundert vor Christus gegründet, ist in China bekannt für seine schönen Gärten, seine vielen Kanäle und Brücken. Marco Polo soll sie einst als Venedig des Ostens bezeichnet haben. Auch wenn der Vergleich mit Venedig heute vielleicht etwas überzogen scheint, so haben wir doch in Sozhou zwei sehr schöne Gärten besucht: Den Garten des Verweilens und den Garten des Meister der Netze. Die Gärten wurden meist von Kaufleuten oder Beamten angelegt. In diesen Gartenanlagen werden auf oft engem Raum verschiedene Landschaften mit Teichen, künstlichen Hügeln, Felsen und Terrassen dargestellt.
Sozhou In Sozhou gab es nach dem Mittagessen in einem Hotel der Stadt natürlich wieder ein Pflichtprogramm. Diesmal war es eine Seidenspinnerei. Diesmal haben wir sogar etwas eingekauft: Tücher und Schlipse.
Wir haben den Besuch der Seidenspinnerei aber möglichst kurz gehalten, so dass wir noch genügend Zeit für eine Fahrt mit einem Boot durch einen Kanal der Stadt hatten. Hierbei hatten wir Gelegenheit, etwas tiefer in das Alltagsleben einer chinesischen Stadt abseits der breiten Hauptstraßen einzutauchen und was wir sahen war interessant und erschreckend zugleich. Hier wurde der Kontrast zwischen modernem und traditionellem China deutlicher als sonst. Wir hatten Gelegenheit zu Fuß ein Stück in die Altstadt einzutauchen. Da saßen Enten mit zusammengebunden Füßen auf der Straße und warteten darauf, geschlachtet zu werden, Hühner wurden auf der Straße gleich neben dem öffentlichen Gemeinschaftsklo geschlachtet und dazwischen standen Computer mit Internetanschluss. Obwohl wir als Fremde dort sehr dicht in den Wohnraum der Leute kamen, wurden wir doch sehr freundlich aufgenommen.
Am Nachmittag fuhren wir wieder mit dem Zug zurück nach Shanghai. Weil es am Abend zuvor so schön in der Stadt war, haben wir alle die eigentlich für diesen Abend geplante Artistikshow abgesagt und sind statt dessen in das Lichtermeer von Shanghai eingetaucht.
Vom Bund aus, der Prachtstraße mit schönen Kolonialbauten, sind wir zunächst mit einer Art Seilbahn durch einen futuristischen mit Licht und Musik animierten Tunnel unter dem Huangpu-Fluss hindurch gefahren. Mit einem Fahrstuhl sind wir 340 hoch auf den Jin Mao Tower hinaufgefahren und haben von dort oben den phantastischen Ausblick auf die Stadt genossen. Interessant war auch der Blick durch ein Glasdach in das Innere des Gebäudes. Hier ging es im Hyatt-Hotel 32 Etagen abwärts.
Mit der Bahn sind wir wieder zum Bund zurückgefahren. Hier schloss sich noch eine Bummel auf der nächtlich erleuchteten Nanking Road an. Wir haben sogar was gekauft: Eine Jacke für 8,90€ und zwei Hemden zu je 6,90€.

9. Tag: Shanghai

Mit dem Bus sind wir morgens dorthin gefahren, wo wir am Abend zuvor waren, in den neuen Teil von Shanghai. Zuerst sind wir auf den Oriental-Pearl-Fernsehturm hochgefahren. Von hier aus hatten wir so fast die gleiche Aussicht wie vom Jin Mao Tower am Abend zuvor, nur eben am Tag. Ein kleiner Lift führte uns noch auf die 350 hohe letzte Kugel, wenn schon, denn schon. Leider war es etwas voll auf dem Fernsehturm und der Geräuschpegel, verursacht durch eine Menge chinesischer Touristen, erinnerte an einen Schlagbohrer. Der Ausblick war natürlich toll.Skyline von Shanghai
Wir fuhren zurück zum Bund und sind von hier aus noch mal zur Nanking Road am Tage. Hier haben wir bemerkt, dass die Straße abends im Licht schöner ist als am Tage.
Anschließend ging es zum Mittagessen. Heute gab es ein sogenanntes mongolisches Barbecue. D.h. man hat sich vom Buffet Fleisch, Gemüse , Soße usw. in ein Schälchen gefüllt und alles wurde zusammen auf einer heißen Platte gebraten. Zufällig war einer Etage drüber ein Verkauf von Kashmierprodukten. Da die Preise jedoch KaDeWe-Niveau hatten und wir uns die Hose nicht mit der Kneifzange anziehen, hatten wir das schnell abgehakt und sind zum nächsten Ziel der Reise, dem Jade-Buddha-Tempel gefahren. Mitten zwischen den Hochhäusern der Stadt liegt hier wie eine Oase ein kleines Kloster, das auch von vielen bekannten Persönlichkeiten besucht wird. Bill Clinton war auch schon dort. Der Schatz des Klosters ist ein überlebensgroßer Buddha aus einem Stück weißem Jadestein. Das Kloster war übrigens aktiv und ich war erstaunt wie viel vor allem junge Chinesen dort beten. Kommunismus und Kulturrevolution haben doch den Buddhismus in China nicht ausrotten können.
Mit dem Zug sind wir etwa zwei Stunden nach Hangzhou gefahren. Auf der Fahrt zu unserem Hotel haben wir einen Pizza Hut gesehen und etwa eine Stunde später waren wir alle dort zum Abendbrot versammelt. Nach über einer Woche chinesischem Essen eine willkommene Abwechslung.

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